Stournaras als neuer griechischer Finanzminister vereidigt
Erstmals seit seiner Operation erschien auch Ministerpräsident Samaras wieder in der Öffentlichkeit.
Athen - Das von der Staatspleite bedrohte Griechenland hat wieder einen neuen Finanzminister. Der renommierte Ökonomieprofessor Ioannis (Yannis) Stournaras wurde am Donnerstag im Präsidialgebäude in Athen vereidigt - in Gegenwart von Ministerpräsident Antonis Samaras, der damit erstmals wieder in der Öffentlichkeit erschien. Die Vereidigung des Finanzministers hatte sich wegen einer Augenoperation des Regierungschefs um mehrere Tage verzögert. Das Protokoll schreibt die Präsenz des Ministerpräsidenten bei der Vereidigung von Ministern vor.
Der 55-jährige Wirtschaftsexperte von der Universität Athen fordert seit Jahren Reformen und eine Verschlankung des Staates. Dies sei der einzige Ausweg aus der schlimmsten Krise in der jüngeren Geschichte des Landes. Stournaras wolle „gleich ran an die Arbeit“, berichtete das Staatsfernsehen. Er wollte sich mit den Chefs der Geldgeber-Troika treffen, die zurzeit in Griechenland einen Kassensturz durchführen und über ein umfangreiches 11,5 Milliarden Euro schweres neues Sparprogramm sprechen.
Stournaras setzt sich vehement für den Verbleib Griechenlands im Euroland ein. Er hatte bereits an den Verhandlungen zum Euro-Beitritt seines Landes teilgenommen. Zuletzt war er Chef des griechischen Instituts für Ökonomie- und Industrieforschung (IOWE). Er hat viel Erfahrung als Mitarbeiter der griechischen Zentralbank (Bank of Greece) und Vorstand der griechischen Handelsbank (Commercial Bank). (APA/dpa)