21-jähriger Soldat getötet

Tödlicher Panzerunfall in Allentsteig: Wasser drang ein

Ein Panzer brach auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes in ein Loch. Ein Soldat kam dabei ums Leben.

Allentsteig - Bei einem Panzerunfall auf dem Waldviertler Truppenübungsplatz Allentsteig (Bezirk Zwettl) ist am Donnerstag ein Soldat ums Leben gekommen. Er dürfte ertrunken sein: Laut NÖ Sicherheitsdirektion brach der Schützenpanzer des Typs „Saurer“ plötzlich in eine mit Schlamm und Wasser gefüllte, von Pflanzenwuchs bedeckte Bodenvertiefung ein. „Durch das Eindringen von Schlamm und Wasser konnte der 21-Jährige nur mehr tot geborgen werden“, hieß es in der Aussendung.

Michael Bauer, Sprecher des Verteidigungsministeriums, bestätigte das. Zur Todesursache könne er aber noch nichts sagen. Die Untersuchungskommission sei seit den Mittagsstunden im Einsatz, zur Zeit würden Befragungen stattfinden. Ein erstes Zwischenergebnis sei am Freitagvormittag zu erwarten.

21-jähriger Soldat nur mehr tot geborgen

Der Mann war nach ersten Angaben des Landesfeuerwehrkommandos eingeklemmt gewesen. Der Fahrer eines Schützenpanzers sitze links ganz vorne, getrennt von den anderen, erläuterte Bauer. Die Grundwehrdiener befanden sich auf der „Ladefläche“, also im Freien.

Sie konnten den „Saurer“ selbstständig verlassen, leisteten Erste Hilfe und wurden in der Folge psychologisch betreut. Die 19-Jährigen stammen laut Polizei aus den Bezirken Zwettl und Freistadt (OÖ).

Der bei dem Unfall verletzte 27-jährige Wachtmeister wurde mit dem Notarzthubschrauber ins Krankenhaus geflogen. Am Nachmittag hieß es, er habe leichte Blessuren erlitten und befinde sich auf dem Weg der Besserung.

Darabos tief betroffen

Der Unfall hatte sich um 10.00 Uhr bei einer Ausbildungsfahrt ohne Munition ereignet. Um welche Art von Loch es sich handelte - eventuell ein altes Sprengloch oder auch ein alter Keller, wie es in ersten Informationen seitens der Feuerwehr geheißen hatte -, war zunächst nicht geklärt.

Das Bundesheer bedauerte den schweren Unfall, Verteidigungsminister Norbert Darabos (S) zeigte sich in einer Aussendung tief betroffen und sicherte den Angehörigen der beiden Opfer Unterstützung und Beistand zu. Derart tragische Zwischenfälle seien trotz aller Bemühungen um die Sicherheit leider niemals vollkommen auszuschließen. Man werde den Unfallhergang genau untersuchen und lückenlos aufklären. Bestürzung und Mitgefühl äußerten in einer Aussendung auch FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und FPÖ-Wehrsprecher Peter Fichtenbauer, Vorsitzender des parlamentarischen Landesverteidigungsausschusses.

Zur Klärung der Unfallursache begab sich eine Untersuchungskommission zum Truppenübungsplatz ins Waldviertel. Sie besteht aus einem Militärarzt, einem Juristen, einem Kraftfahroffizier und wird von einem Fachoffizier geleitet. (APA)