Web und Tech

Am Montag droht Tausenden der Internet-Blackout

Computer, die mit dem DNS Changer-Trojaner infiziert wurden, sind betroffen. Ein einfacher Test hilft. Österreicher dürften mit einem blauen Auge davon kommen.

Innsbruck - Als die wohl größte Entführung der Geschichte bezeichnete die Frankfurter Allgemeine Zeitung die Entdeckung des Trojaners „DNS Changer“ im Vorjahr. Fünf Jahre lang hatten sechs Personen aus Estland und Russland mehr als vier Millionen Computer weltweit gekapert. Ihr Trojaner leitete Zugriffe auf das Internet über die Server und Internetseiten des Sextetts. Werbung, die auf den Seiten der Gauner ausgespielt wird, brachte ihnen schließlich Profit. Und zwar rund 11 Millionen Euro, wie das FBI angab. Bei einer Verurteilung droht den Verdächtigen eine Haftstrafe von bis zu 30 Jahren.

Nachdem das FBI den Ring um die Schadsoftware im November 2011 ausgehoben hatte, wurden zahlreiche infizierte Server abgedreht. Die derzeit noch infizierten Server wurden wegen der großen Zahl an Betroffenen als Übergangslösung beibehalten. Laut dem FBI waren im Juni noch immer rund 300.000 Rechner vom Virus betroffen.

Auf der Seite www.dns-ok.de können sie ihren Rechner testen

Mit ungefähr 69.000 Fällen befinden sich die meisten betroffenen Rechner in den USA. Jedoch seien mehr als ein Dutzend weitere Länder betroffen. Dabei scheint Österreich Glück zu haben, hieß es am Freitag aus dem Bundeskriminalamt. Hierzulande sollen nur wenige User betroffen sein.

Am Montag, den 9. Juli 2012, dreht das FBI die Übergangsserver nun endgültig ab. Infizierte Computer haben dann keinen Zugang zum Internet mehr. Ein einfacher Test auf der Seite www.dns-ok.de zeigt, ob der eigene Rechner betroffen ist. Wird der Trojaner gefunden, gibt das FBI Anleitung, wie er entfernt werden kann. (tt.com, upf)