Supermärkte senken Milchpreise
Druck für Bauern und Molkereien steigt: Preise für Milchprodukte sinken um bis zu 10 Cent.
Wien –Die Preise für Milchprodukte gehen auf Talfahrt: Nachdem die Butterpreise vor wenigen Monaten schon flächendeckend um 20 Cent pro 250 Gramm fielen, senkte der Diskontriese Hofer als erste Kette am Montag auch die Preise für Vollmilch, Topfen, Sauerrahm und länger haltbares Schlagobers. Wie aus Inseraten hervorgeht, werden die genannten Produkte um vier bis zehn Cent billiger. Auch Spar Österreich und die Rewe Group haben daraufhin damit begonnen, die Preise mancher Milchprodukte zu senken.
Was die Konsumenten freuen dürfte, setzt der heimischen Milchwirtschaft zu: „Wenn der Druck auf die Molkereien weiter steigt, wird es auch für die Bauern schwieriger werden. 2011 halbierte sich das Ergebnis der Molkereien bereits nahezu“, erklärte Helmut Petschar, Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter. Dabei sei Österreich nach Deutschland das günstigste Land bei Frischmilch. In Italien koste ein Liter um 20 bis 30 Cent mehr, auch in Slowenien, Ungarn und Tschechien sei die Milch teurer, sagte Petschar.
Der Trend zu günstigeren Milchpreisen habe laut Petschar nicht erst jetzt begonnen – die Bauernmilchpreise sinken bereits seit einigen Wochen. Derzeit erhalten die heimischen Milchbauern zwischen 34 und 36 Cent brutto pro Liter Milch. Zustande käme die Preissenkung, weil es derzeit einen Milchüberschuss gebe und die Molkereien den Bauern einen niedrigeren Milchpreis auszahlen, erklärte eine Spar-Sprecherin. Wie lange mit tieferen Preisen gerechnet werden darf, dazu äußerten sich die Supermarktketten nicht. (APA)