Genuss

Gen-Kur soll die Banane retten

Schädlinge setzen der Banane zu. Forscher konnten jetzt ihr Erbgut entschlüsseln.

Paris –Forscher haben den genetischen Code der Banane geknackt. Das Erbgut der Sorte Musa acuminata umfasst mehr als 36.500 Gene – 14.000 mehr als die menschliche DNA. Die französischen Wissenschafter wollen nun herausfinden, mit Hilfe welcher Gene die Pflanzen­ gegen Pilze gewappnet­ werden­ können. Denn weltweit sind Bananenbestände durch Schädlinge bedroht.

Die Banane wird nach Angaben der Forscher seit 7000 Jahren kultiviert. Auf Plantagen werden die Bananenstauden über Schösslinge vermehrt, was dazu führt, dass alle Pflanzen genetisch gleich sind. Wegen der geringen genetischen Variabilität kann sich die Banane­ jedoch kaum gegen Schädlinge zur Wehr setzen.

Anders als die sterilen Bananen haben sich Pilze, Bakterien und Viren „mit der Zeit angepasst“, wie es in der Studie unter Leitung von Angelique D‘Hont vom Pariser Zentrum für internationale Zusammenarbeit in der Agrarforschung heißt. Auf vielen Plantagen breiten sich die Schwarzen Blattmasern aus, gegen die bis zu 50-mal im Jahr Schädlingsbekämpfungsmittel zum Einsatz kommen. Außerdem sei eine neue Form Panama-Krankheit auf dem Vormarsch.

In den 50er-Jahren hatte diese Krankheit die damals vorherrschende Sorte Gros Michel fast vollständig vernichtet. Auf den befallenen Plantagen wurde sie durch die heutige Haupt­sorte Cavendish ersetzt, die damals noch gegen den Pilz resistent war. Doch jetzt ist auch die Caven­dish bedroht. Allein mit der Entschlüsselung des Erbguts wird die Supermarkt-­Banane­ kaum zu retten sein. Um sie gegen Schädlinge zu wappnen, müssen Resistenzgene aus vielen Sorten eingekreuzt werden. (APA, AFP)