Putin warnt vor jahrelangem Bürgerkrieg in Syrien
Moskau (APA/dpa/AFP) - Angesichts der eskalierenden Gewalt in Syrien hat der russische Präsident Wladimir Putin vor einem jahrelangen Bürger...
Moskau (APA/dpa/AFP) - Angesichts der eskalierenden Gewalt in Syrien hat der russische Präsident Wladimir Putin vor einem jahrelangen Bürgerkrieg in dem arabischen Land und Zuständen wie in Afghanistan gewarnt. Dieses Szenario drohe, wenn die Führung gewaltsam gestürzt werde, sagte Putin nach einem Treffen mit dem italienischen Regierungschef Mario Monti am Montag in Sotschi. „Wir wollen nicht, dass sich die Situation zum blutigsten Szenario eines Bürgerkriegs entwickelt und Jahre dauert wie in Afghanistan“, sagte Putin.
In Afghanistan war der pro-sowjetische Präsident Mohammed Najibullah 1992 in Übereinstimmung mit einem UNO-Friedensplan zurückgetreten, worauf zwischen den verschiedenen vom Westen unterstützten Mujaheddin-Fraktionen ein blutiger Machtkampf ausbrach, bis 1996 die vom pakistanischen Geheimdienst gesteuerten paschtunischen Taliban-Fundamentalisten Kabul einnahmen und einen Gottesstaat ausriefen.
Die jüngste Resolution des UNO-Sicherheitsrates über eine Verlängerung der internationalen Beobachtermission in Syrien zeige, dass eine Einigung möglich sei, sagte Putin. Russland und China haben im höchsten UNO-Gremium ihr Veto gegen westliche Entwürfe eingelegt und erklärt, Amerikaner und Europäer würden scheinheilig vorgeben, von „humanitären Motiven“ beseelt zu sein. Dahinter stecke ein ungezügeltes Hegemoniestreben. Die vorjährige Libyen-Resolution, bei der es darum ging, die Zivilbevölkerung zu schützen, hatten Russland und China durch Stimmenthaltung ermöglicht. Nach Ansicht Moskaus und Pekings hatte die NATO aber das UNO-Mandat überschritten und resolutionswidrig den Sturz des Regimes von Muammar al-Gaddafi militärisch herbeigeführt.