Euro am frühen Abend mit 1,2118 Dollar etwas erholt
Frankfurt (APA/dpa) - Sorgen um Griechenland und Spanien haben die Talfahrt des Euro zum Wochenauftakt beschleunigt. Erstmals seit Juni 2010...
Frankfurt (APA/dpa) - Sorgen um Griechenland und Spanien haben die Talfahrt des Euro zum Wochenauftakt beschleunigt. Erstmals seit Juni 2010 fiel die Gemeinschaftswährung unter die Marke von 1,21 US-Dollar. Am Montagnachmittag sank der Kurs zwischenzeitlich bis auf 1,2067 Dollar und erreichte damit den tiefsten Stand seit zwei Jahren. Gegen 18 Uhr wurde der Euro leicht erholt mit 1,2118 Dollar gehandelt. Im asiatischen Handel hatte er noch 1,2281 Dollar gekostet. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,2105 (Freitag: 1,2200) Dollar fest.
„Der Markt hat offenbar jedes Vertrauen in das Krisenmanagement verloren“, sagte Sebastian Sachs, Devisenexperte beim Bankhaus Metzler. Nach den jüngsten Berichten zeichne sich ab, dass Griechenland aus dem Euroraum „hinausgeworfen“ werden solle. Der Internationale Währungsfonds (IWF) will sich nach „Spiegel“-Informationen nicht an weiteren Hilfen für Athen beteiligen. Das hätten hochrangige Vertreter der Brüsseler EU-Spitze mitgeteilt, schreibt das Blatt ohne Nennung von Quellen. Der IWF verschickte am Montag zwar ein Dementi und betonte, Griechenland weiter unterstützen zu wollen, doch das beeindruckte die Investoren wenig.
„Ein griechisches Euro-Aus würde einen Präzedenzfall markieren, der Spekulationen über weitere Ausstiegskandidaten auslöst“, so Metzler-Experte Sachs. Vor allem die Kombination mit der steigenden Wahrscheinlichkeit eines Vollprogramms für Spanien sorgt für Panik an den Märkten. Die Renditen für spanische Staatsanleihen schießen immer weiter in die Höhe. Die autonomen Regionen Valencia und Murcia haben angekündigt, Hilfen aus einem kurzfristig eingerichteten nationalen Rettungsfonds zu benötigen. Es mehren sich die Berichte, dass andere Regionen folgen. Immer mehr Experten erwarten, dass Spanien seinen Staatshaushalt komplett unter den Euro-Rettungsschirm stellen muss.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,77980 (0,77835) britische Pfund, 94,72 (95,86) japanische Yen und 1,2010 (1,2009) Schweizer Franken fest. In London wurde der Preis für die Feinunze Gold am Nachmittag mit 1.572,25 (Freitag: 1.576,25) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 41.010,00 (40.840,00) Euro.