Auslandsreise führt Romney nach Großbritannien, Israel und Polen

Washington (APA/AFP) - Der designierte Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner, Mitt Romney, hat die Route für seine geplante Auslandsr...

Washington (APA/AFP) - Der designierte Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner, Mitt Romney, hat die Route für seine geplante Auslandsreise festgelegt. Wie sein Wahlkampfteam am Montag mitteilte, will Romney am Donnerstag zunächst nach Großbritannien fliegen. Weitere Stationen der sechstägigen Reise sind Israel und Polen. Entgegen früheren Berichten steht eine Visite in Deutschland nicht auf dem Programm.

In Großbritannien will Romney nach Angaben seines Wahlkampfteams am Donnerstag Premierminister David Cameron, Vize-Regierungschef Nick Clegg, Oppositionsführer Ed Miliband und Ex-Premier Tony Blair treffen. Am Freitag plant der Präsidentschaftsbewerber die Teilnahme an der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in London. Am Rande der Sportveranstaltung soll Romney zudem mit dem irischen Regierungschef Enda Kenny zusammenkommen.

In Israel sind am Sonntag den Angaben zufolge unter anderem Gespräche mit Ministerpräsident Benjamin Netanyahu und Präsident Shimon Peres vorgesehen. Auch ein Treffen mit dem palästinensischen Regierungschef Salam Fayyad stehe auf dem Programm. Romney plane weiters eine außenpolitische Rede in Jerusalem.

Zum Abschluss wird der Präsidentschaftsaspirant am Montag und Dienstag in Polen Ministerpräsident Donald Tusk und Präsident Bronislaw Komorowski treffen sowie „historische Stätten“ besuchen. Zu Romneys Gesprächspartnern gehört den Angaben zufolge auch der Führer der antikommunistischen Gewerkschaftsbewegung Solidarnosc und spätere polnische Präsident Lech Walesa.

Mit der ersten Auslandsreise nach seinem Sieg bei den Vorwahlen der Republikaner will Romney sein außenpolitisches Profil schärfen und sich von Präsident Barack Obama abgrenzen. In den vergangenen Monaten war dem Republikaner wiederholt vorgeworfen worden, er konzentriere sich zu einseitig auf Fragen der Wirtschaftspolitik.

Die außenpolitischen Äußerungen Romneys waren vor allem als Angriffe auf Obama ausgerichtet, dem er ankreidete, zu sehr auf andere Länder Rücksicht zu nehmen und die Interessen der USA zu vernachlässigen. Außerdem prangerte er die angeblich weiche Haltung des Präsidenten im Atomstreit mit dem Iran an und präsentierte sich als eiserner Verbündeter Israels. Den US-Abzug aus dem Irak und aus Afghanistan kritisierte Romney als verfrüht.

US-Medienberichte, wonach Romney auch einen Zwischenstopp in Deutschland anvisiert habe, bestätigten sich letztlich nicht. Sein Kontrahent Obama war als Kandidat der Demokraten im Juli 2008 an der Siegessäule in Berlin von 200.000 Menschen bejubelt worden. Ende August soll Romney auf dem Parteitag der Republikaner offiziell zu Obamas Herausforderer gekürt werden. Die Präsidentschaftswahlen finden am 6. November statt.