Börse London schließt mit klaren Verlusten

London (APA) - Der Londoner Aktienmarkt blieb heute nicht von der Zuspitzung der Krise im Euroraum gefeit und schloss klar in der Verlustzon...

London (APA) - Der Londoner Aktienmarkt blieb heute nicht von der Zuspitzung der Krise im Euroraum gefeit und schloss klar in der Verlustzone. Der FT-SE-100 Index schloss bei 5.533,87 Punkten und einem Minus von 117,9 Einheiten oder 2,09 Prozent. Neben Gerüchten, dass Griechenlands wichtigste Gläubiger - der Internationale Währungsfonds (IWF) und Deutschland - keine zusätzlichen Hilfen mehr leisten wollen, kam am Wochenende die Ankündigung der spanischen Region Murcia, ebenso wie Valencia staatliche Finanzhilfe zu benötigen.

Die Ankündigung der spanischen Zentralbank, dass das Wirtschaftswachstum des Landes im zweiten Quartal um ein Prozent gegenüber dem Vorjahr abnahm, ließ die Rendite für spanische 10-Jahresanleihen auf ein neues Rekordhoch von siebeneinhalb Prozent schnalzen. Auch die Warnung von Chinas Zentralbank, dass sich das Wirtschaftswachstum im Land der Mitte weiter eintrüben könnte, lastete schwer auf den Aktienmärkten.

Vor allem der trübe Konjunkturausblick der Chinesen drückte im „Footsie“ Rohstoffwerte ans untere Indexende, darunter Vedanta Resources (minus 5,17 Prozent), Eurasian Natural Resources (minus 4,01 Prozent), Kazakhmys (minus 4,12 Prozent) und Antofagasta (minus 3,48 Prozent) mussten teils herbe Verluste hinnehmen.

Barclays verbilligten sich deutlich um 4,21 Prozent auf 152,55 Pence. Die britische Bank findet offenbar keinen neuen Chef für ihr Aufsichtsgremium, den Verwaltungsrat. Der Vize dieses Gremiums, Sir Michael Rake, habe den bisherigen Vorsitzenden Marcus Agius offiziell informiert, dass er für den Chefposten nicht zur Verfügung stehe, teilte die Fluggesellschaft Easyjet mit - dort ist Rake bereits Chefaufseher, ebenso bei British Telecom. Barclays hatte Ende Juni den Skandal um manipulierte Interbanken-Zinsen öffentlich gemacht.

Vodafone lagen mit minus 0,44 Prozent bei 179,20 Pence vergleichsweise gut im schwachen Umfeld. Morgan Stanley beließ die Aktie in einer Analyse auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 210,00 Pence. Besser als Vodafone lagen lediglich Morrison Supermarkets (minus 0,25 Prozent), G4S (minus 0,08 Prozent) und Weir Group (minus 0,07 Prozent).