Zürcher Börse schließt schwach

Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt ist äußert schwach in die neue Woche gestartet. Die guten Unternehmensresultate der Vorwoch...

Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt ist äußert schwach in die neue Woche gestartet. Die guten Unternehmensresultate der Vorwoche seien wieder von der Eurokrise zur Seite gedrängt worden, hieß es im Handel. Vor allem die finanziellen Probleme der spanischen Regionen und die neue Rekordstände bei Anleihen und Kreditausfallversicherungen hätten die Märkte in helle Aufregung versetzt. Nach Leerverkaufs-Verboten von Spanien und Italien weiteten die wichtigsten Indizes am Nachmittag ihre Verluste aus.

Gleichzeitig mehrten sich die Befürchtungen bezüglich eines Austritts Griechenlands aus der Euro-Zone. Medienberichten zufolge ist ein Staatsbankrott des Landes wahrscheinlich, nachdem den Gläubigern der Geduldsfaden gerissen ist. Demnach seien sowohl IWF als auch die deutsche Regierung nicht mehr bereit, der Regierung in Athen über die bisherigen Zusagen hinaus Kredite zur Verfügung zu stellen. Dem widersprach inzwischen der Währungsfonds und bekräftigte seien Unterstützung des Landes.

Der Swiss-Market-Index (SMI) büßte am Montag 1,66 Prozent auf 6.180,44 Punkte ein und schloss damit nur knapp über dem Tagestief. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab um 2,09 Prozent auf 908,73 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,71 Prozent auf 5.724,19 Punkte nach. Parallel dazu ist die europäische Gemeinschaftswährung erstmals seit zwei Jahren unter 1,21 Dollar gefallen. Zum Schweizer Franken nähert sich der Dollar derweil der Parität.

Julius Bär ragten mit einem Kursplus von 0,8 Prozent aus einem Meer von negativen Notierungen heraus. Die Privatbankengruppe hat mit ihren am Morgen präsentierten Halbjahreszahlen die Erwartungen der Analysten übertroffen. Positiv vermerkt wurden insbesondere die niedriger als prognostiziert ausgefallenen Kosten sowie der starke Zufluss neuer Kundengelder. Eine vom Institut mit der Bank of China (BoC) eingegangene Partnerschaft wurde von Experten als „strategisch sinnvoll“ eingestuft.

Die anderen Finanzwerte standen unter zum Teil starkem Verkaufsdruck. Allen voran sanken Swiss Life um 5,3 Prozent. Auch die Aktien der Credit Suisse (-2,4 Prozent) fanden keinen Halt. Die Mitte letzter Woche angekündigten Kapitalmaßnahmen, die bis Ende Jahr zu neuem Eigenkapital von 15,3 Milliarden Franken führen sollen, konnten den Abwärtsverlauf der Papiere nur kurzfristig stoppen. Aber auch UBS sanken um 2,3 Prozent und notierten mit 9,80 Franken wieder im einstelligen Frankenbereich.

Zykliker wurden ebenfalls in großem Stil verkauft, darunter die Papiere von Clariant (-4,8 Prozent), Syngenta (-3,9 Prozent), Logitech (-4,3 Prozent), ABB (-1,8 Prozent) und Sika (-3,7 Prozent). Die genannten Unternehmen werden allesamt im Laufe der Woche Halbjahreszahlen zeigen. Daneben sanken Nobel Biocare um 2,9 Prozent, Adecco um 3,1 Prozent und Geberit um 3,2 Prozent.

Die defensiven Aktien ließen sich teilweise von der schlechten Börsenstimmung anstecken. Einzig Novartis (-0,3 Prozent) sicherten den Markt gegen noch höhere Einbußen ab. Der Pharmakonzern hat über das Wochenende von der FDA die Zulassung für das Medikament Afinitor zur Behandlung von fortgeschrittenem Brustkrebs erhalten. Roche sanken hingegen um 1,9 Prozent und Nestle um 1,4 Prozent.

Überdurchschnittlich unter Druck standen auch Actelion (-2,8 Prozent). Hier belastete eine Abstufung durch Barclays auf „Equal Weight“ mehr als dass eine Kurszielerhöhung sowie eine Bestätigung des Ratings „Outperform“ durch die Credit Suisse der Aktie nützte.