Bauernhöfe und Pubs: Woher haben die „Tube“-Stationen ihre Namen?
Die sonderbaren Bezeichnungen für die U-Bahn-Stationen gehen meist auf alte Bauernhöfe, Tavernen oder die örtliche Geografie zurück.
London - Ein Elefant mit einer Burg, ein Engel und Obst von den Kanaren: Die Stationen der Londoner U-Bahn haben manchmal rätselhafte Namen. Zwar ist die „Tube“, die Röhre, wie sie von den Londonern genannt wird, mit fast 150 Jahren die älteste U-Bahn der Welt. Die Ursprünge vieler Namen reichen aber Hunderte Jahre zurück. Oft erinnern sie an Bauernhöfe, Familien oder die örtliche Geografie. Regelmäßig aber kommen sie von einst wichtigen Orten: beliebten Pubs.
So ist das zum Beispiel bei der Station „Elephant and Castle“ im Süden. Ein Theater aus dem 16. Jahrhundert wurde zur Kneipe, das Türschild lehnte sich an das Wappen der Besteck-Hersteller an, auf dem ein Elefant zu sehen ist. Der klangvolle Name „Angel“ - Engel - lässt sich auf eine Herberge zurückführen, die dort seit etwa 1638 stand. Auch „Royal Oak“ und „Swiss Cottage“ waren einst Tavernen.
Der „Piccadilly Circus“ ist nach dem um 1611 gebauten Haus eines Machers von damals modischen Kragen benannt, den „pickadillies“. „Blackfriars“ geht auf ein Kloster aus dem 13. Jahrhundert und dessen Mönche in schwarzen Kutten zurück. „Canary Wharf“ kommt von einem Fruchthändler, der sein Obst aus Gran Canaria holte. Manche Namen sind kaum wiederzuerkennen. „Wimbledon“ etwa stammt von etwa 950 und hieß einst „Wunemannedunne“, der Hügel, auf dem Winebeald wohnt.