Unwetter Steiermark

Rund 1000 Lkw-Ladungen Schutt aus St. Lorenzen geschafft

Der Verbund nahm wieder alle Kraftwerke in Betrieb. Knapp 2000 Raummeter Holz wurde gesammelt und abtransportiert.

Graz - Die Aufräumarbeiten in der Region Trieben in der Obersteiermark sind nach wie vor in vollem Gang. In St. Lorenzen im Paltental sind 320 Bundesheersoldaten und 120 Feuerwehrleute im Einsatz. Michael Feiertag, Pressesprecher der Einsatzleitung, sagte am Dienstag der APA: „Die Spuren des letzten Unwetters sind noch lange nicht beseitigt, wir tun jetzt alles, um weitere Schäden zu verhindern“.

In etwa 1.000 Lkw-Ladungen haben die Helfer bis Dienstagmittag rund 9.000 Kubikmeter Schutt weggeschafft. „Würde man die Lkw aneinanderreihen, dann entspricht das einer Länge von zehn Kilometern“, so Thomas Meier, Sprecher des Feuerwehrverbands. Die 2.000 Raummeter gesammeltes Holz entsprechen etwa zehn Hektar Nutzwald. Der Verbund, der am Wochenende mehrere Kraftwerke wegen des Hochwassers abstellen musste, teilte am Dienstag in einer Aussendung mit, dass sämtliche Kraftwerke am Nachmittag wieder in Betrieb sein würden.

140 Personen durften wieder in ihre Häuser

Insgesamt sind noch rund 100 Personen aus St. Lorenzen bei Freunden bzw. Familienangehörigen untergebracht. Laut Feiertag könne man noch nicht sagen, wie lange man die Evakuierung aufrechterhalten müsse. Am Montagnachmittag wurde zumindest die Evakuierung des Schwarzenbachtals aufgehoben. 140 Personen durften wieder zurück in ihre Häuser. „Man ist aber weiterhin in Alarmbereitschaft“, meinte Feiertag.

Die wichtigste Präventivmaßnahme ist die Reinigung des Baches. „Beim nächsten Regen darf sich kein Holz und Gerümpel mehr im Wasser ansammeln, nur so kann eine erneute Katastrophe in diesem Ausmaß vermieden werden“, hieß es seitens der Einsatzleitung. „Um weiteren Verklausungen vorzubeugen, säubert man den Bach von unten nach oben“, berichtete Feiertag. „Noch scheint die Sonne“, erklärte Feiertag. „Panik kommt keine auf - es dominiert der Wille, alles in Ordnung zu bringen. Zum Teil arbeiten Angehörige der betroffenen Familien bis in die Nacht hinein.“ Am Mittwoch rechnete man im Bezirk Liezen mit erneuten Regenfällen, die zu weiteren Schäden in der kleinen Ortschaft führen könnten.

Unwetter am Mittwoch möglich

Auch Christian Csekits von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) berichtete, dass es am Mittwoch in den betroffenen Gebieten wieder regnen könnte. Unwettergefahr bestünde ebenso, diese werden jedoch nicht so heftig ausfallen wie vergangenes Wochenende. Die Gefahr sei allerdings nicht zu unterschätzen. „Der Boden ist vollgesogen mit Wasser, der Regen wird wahrscheinlich wieder ausreichen, um weitere Überschwemmungen zu verursachen“, fürchtete Csekits. (APA)