Namibia schickt mehr als 140 Wildtiere nach Kuba

Sie leben in der freien Wildnis Namibias. Doch in den kommenden Monaten werden mehr als 140 Elefanten, Löwen, Springböcke, Nashörner und andere Wildtiere im über 40.000 Hektar großen Waterberg-Nationalpark eingefangen und ab diesem Herbst in die Karibik geflogen. Ihre künftige Heimat soll der Zoopark nördlich der kubanischen Hauptstadt Havanna werden.

Auf dem 30 Hektar großen Gelände leben nach kubanischen Angaben bereits rund 850 Tiere. Tierschutzorganisationen sind empört. Sie kritisieren die massenhafte Tierverschickung. Es soll wohl eine „Arche Kuba“ werden. Denn vorgesehen ist ersten Informationen zufolge, dass von jeder Art männliche und weibliche Tiere über den Atlantik in die Karibik geflogen werden. Es sind neben Elefanten und Löwen je verschiedene Arten von Antilopen, Nashörnern, Böcken, Büffeln, Hyänen, Geiern und anderen Tieren. Bis Ende 2013 soll es dauern, bis sie alle auf Kuba sind.

Die Idee zum Verschicken der wilden afrikanischen Tiere soll vor einigen Jahren bei einem Besuch von Kubas Präsident Raul Castro in Namibia entstanden sein. Das afrikanische Land ist mit Kuba befreundet, seit der kommunistische Karibikstaat die Befreiungsbewegungen in der 1970er Jahren im südlichen Afrika unterstützte.

Den Wert der Tiere gibt die namibische Regierung mit 7,5 Millionen Namibia-Dollar an (rund 750.000 Euro). Tierschutzorganisationen sind empört und unterstellen, dass die massenhafte Tierverschickung eher kommerzielle Hintergründe habe. „Es ist traurig zu bemerken, dass diese Tiere aus ihrem natürlichen Habitat genommen und in ein fremdes Land geschickt werden, wo sie der Freiheit beraubt werden“, heißt es in einer Erklärung der Südafrikanischen Gesellschaft zum Schutz der Tiere.