Beim Netzausbau will Tigas Gas geben

Der Erdgasversorger will sein Netz bis Fließ erweitern. Das Obergricht weckt sein Interesse. Im Paznaun stößt er auf Schwierigkeiten.

Von Matthias Reichle

Fließ, Obergricht, Paznaun –Für die Tigas ist der Bezirk Landeck im Großen und Ganzen ein weißer Fleck. Ans Netz angeschlossen wurden Schönwies, Zams, Landeck und Pians. In den nächsten Jahren könnten noch weitere Gemeinden dazustoßen. „Wir werden wahrscheinlich noch heuer oder im nächsten Jahr eine Leitung Richtung Fließ graben“, bestätigt Tigas-Geschäftsführer Philipp Hiltpolt. Die Tigas streckt ihre Fühler Richtung Urgen aus. Und das könnte bereits ein erster Schritt ins Obergricht sein. „Die Leitung ist jedenfalls so dimensioniert, dass man die Gemeinden dort künftig miterschließen kann“, betont Hiltpolt auf weitere Pläne angesprochen: „Ein konkretes Bauvorhaben gibt es aber noch nicht.“ Bisher habe man jedoch die Erfahrung gemacht, dass es vor allem in Tourismusgemeinden Nachfrage an einer Erdgasversorgung gibt. „Auch das Sonnenplateau ist sehr interessant.“

Und natürlich das Paznaun. Dort gibt es seit letztem Jahr konkretes Interesse der Tigas­, aber auch der Gemeinden an einer Erschließung – die Tiroler­ Tageszeitung berichtete. Das tourismusstarke Tal gibt sich aber bockiger als ursprünglich erwartet. Der Plan, die Gasleitung beim Bau von Leitungen Richtung Tobadill kostengünstig mitzuverlegen, sei gescheitert, so Hiltpolt. Und zwar an den Rutschhängen, die es geologisch unmöglich machen, das Erdgasnetz von dort weiter nach See zu führen. Nun versucht man auf einem anderen Weg übers Gföll hinein ins Paznaun zu gelangen. „Wie schnell wir dabei zu einer Variante kommen, ist nicht abzuschätzen“, betont der Tigas-Chef: „Ab See ist die Sache dann unproblematisch.“ Rund 15 Millionen Euro soll allein das Paznaun-Projekt den Energieversorger kosten. „Ischgl ist der Ort, bei dem wir den meisten Absatz erwarten.“ Auch aus dem Stanzertal gebe es zahlreiche Anfragen – aber noch kein konkretes Projekt, so Hiltpolt.