Reise

Berggipfel und Radtouren von ihren schönsten Seiten

Traumhafte Gipfel oder traumhafte Rennradtouren: Zwei neue Bücher warten mit lohnenswerten Zielen für ambitionierte Hobbysportler auf.

Man kann es sich nur zu gut vorstellen: wie viele Stunden Herbert Raffalt und Bernd Ritschel in den heimischen Bergen verbracht haben müssen, um derartige Bilder schießen zu können. Bilder von Gipfeln, über die sich Abendrot und einbrechende Dunkelheit legen und Bilder von Gipfelkreuzen, deren Schatten von der Morgensonne auf den aufziehenden Nebel projiziert werden. Bilder von Bergsteigern, denen die Freude aus dem Gesicht lacht und Bilder von Bergsteigern, die über einen Steileisgang dem Gipfel entgegenstreben. Keine Frage: Das druckfrische Buch „Austria Alpin: Die großen Gipfel in Österreich“ wartet mit ausgezeichneten Aufnahmen zweier bekannter Fotografen auf, die genau wissen, wann sie auf den Knopf drücken müssen, um ein Bild für die Ewigkeit zu schießen. Und so verleitet der im Tyrolia-Verlag erschienene Bildband zunächst einmal nur zum Durchblättern, zum staunenden Betrachten der unzähligen Paradiese vor der Haustür, die darin angeführt sind. Wo war man selbst schon und kann Erinnerungen auffrischen? Wo möchte man schon lange hin und wird durch die faszinierenden Bilder dazu angeregt, sofort den Rucksack zu packen? Und wer hätte gewusst, dass es auch in Österreich zwei Matterhorns gibt? Und dann bleibt man doch einmal auch hängen am Text, an jenen Zeilen, die die Vergangenheit und die Gegenwart miteinander verbinden. Denn Autor Robert Demmel beschäftigt sich nicht nur mit der Geschichte, der Erstbesteigung der einzelnen Gipfel, sondern darüber hinaus mit den Auswirkungen der Klimaerwärmung im Hochgebirge, die auch für Bergsteiger mit Konsequenzen verbunden ist. So musste etwa das Gipfelkreuz des Großvenedigers aufgrund des dahinschwindenden Permafrosts stabilisiert werden und ist etwa die Nordwand des Hochfeilers nur noch eingeschränkt begehbar. 55 Ziele in Österreich hat das Trio ausgewählt, herausgekommen ist eine Mischung aus Bildband und Führer. Denn die Tour auf jeden Berg wird in einem eigenen Facts-Bereich genau beschrieben – vom Normalweg, über Klettersteige bis zu klassischen Routen und Klettereien. Herausgekommen ist somit ein Buch über die großen Gipfel des Landes, die große Erlebnisse versprechen. (i. r.)

Rennradführer? Noch vor wenigen Jahren hatte diese in Buchform gedruckte Art der Orientierungshilfe bestenfalls Exotenstatus. Das ist heute anders. Dem Boom am Rennradmarkt sei Dank. Neu herausgekommen sind nun zwei neue Vertreter ihrer Spezies: die Rennradführer „Trentino Süd“ und „Trentino Nord“. Wer die darin beschriebenen Routen „unter die Beine nehmen will“, dem wird allerhand geboten. Warten doch 2300 Kilometer Straße mit rund 60.000 Höhenmetern darauf, erobert zu werden. Rund um die Dolomiten, den Gardasee, die Fleimstaler Alpen oder dem Ortlergebirge. Die beiden bei KOMPASS herausgekommenen, spiralgebundenen Führer werden gewichtsfanatische Rennradler – ja, die gibt es immer noch – zwar nicht in der Rückentasche mit sich führen, obwohl sie Regen standhalten würden. Egal. Die Routen werden nicht nur mit Standard-Fakten wie Kilometeranzahl, Höhenmeter oder Fahrzeit angegeben, sondern auch durch Zusatztipps wie GPS-Koordinaten, Einkehrtipps und dem einen oder anderen Geheimtipp versehen. Wünschenswert wären ein paar Bilder mehr gewesen – nicht jede Tour bietet in den Führern einen fotografischen Appetithappen. (mami)