Das jährliche HIT-Spiel geht wieder ganz von vorne los

Nach dem sensationellen Vizemeistertitel offenbart die Sommervorbereitung bei den HIT-Handballern bekannt hartes Brot.

Von Alex Gruber

Innsbruck –„Ein Wahnsinn, dass wir nicht einmal mit dem Vizemeistertitel unser Niveau halten können. Jetzt hilft dir der Erfolg offenbar auch nichts mehr“, fielen HIT-Coach Stefan Öhler die ersten Handball-Schritte mit Blickrichtung neuer Saison richtig schwer, zumal der sensationelle Erfolg aus der abgelaufenen Saison keine neuen Ressourcen freischwemmte. Mit Povilas Babarskas (Bregenz) und Andrius Rackauskas (West Wien) suchten bekanntermaßen zwei Säulen indes das Weite, es gilt wieder einmal, das System neu aufzusetzen, statt auf den Erfolg noch mehr draufzubauen.

Der 26-jährige Serbe Mirko Lalic soll die Babarskas-Lücke im linken Rückraum schließen, der litauische Trainingsgast Tomas Kraucevicius (27 Jahre) möglicherweise zum Nachfolger von Rackauskas am rechten Flügel oder rechten Aufbau avancieren. „Es geht wieder von vorne los und wird ganz schwer“, weiß Öhler, dass es in der HIT-Familie wieder einmal gilt, aus der finanziellen Not eine kämpferische Tugend zu machen.

Vielleicht tut der hochkarätige Probegalopp gegen den deutschen Meister Hamburger SV am Freitag (19 Uhr) in der Freizeitarena Sölden deswegen besonders gut. Wenngleich den Hanseaten mit den kroatischen Teamspielern Domagoj Duvnjak, Blazenko Lackovic und Igor Vori sowie dem Dänen Hans Lindberg gleich vier Mann fehlen, die bei Olympia um Edelmetall rittern. Zudem ist Teamgoalie Johannes Bitter (GER) nach einem Kreuzbandriss noch rekonvaleszent. Dafür sind Pascal Hens und Michael Kraus mit an Bord – in einem Kader, der in Vollbesetzung mit Hochkarätern glänzt.

„Die sind ja nicht umsonst deutscher Meister geworden“, nickt Öhler, der schon mehrmals beim HSV-Training im Ötztal spionierte, um am Puls der Handball-Zeit zu bleiben. Und auch bei einem Team, das so golden glänzt, stellen sich Schwierigkeiten ein. Erst eine Woche vor dem Start in die deutsche Handball-Liga hat Trainer Martin Schwalb sein ganzes Team versammelt. Luxusprobleme, von denen Stefan Öhler freilich nur träumt.

„Wir wollen wieder gute Leistungen zeigen und in Folge Junge wie Josef Steiger und Thomas Kandolf (nach Kreuzbandriss rekonvaleszent) forcieren“, kennt HIT-Obmann Heinz Öhler das Gebot der Stunde. „Stefan ist wieder einmal gefordert“, legt der Trainerpapa mit Blick auf seinen Filius nach, der im neuen Kader für Optimierungsprozesse sorgen soll. Zum x-ten Mal.