Minister verteidigt Sparkurs bei Wildbachverbauung
Kürzungen im Budget seien „leider Gottes“ nötig, sagte Berlakovich beim Lienz-Besuch. Begonnene Projekte würden aber ausfinanziert.
Von Catharina Oblasser
Lienz –Etliche Millionen pro Jahr wird der Bund bis 2016 im Bereich der Wildbach- und Lawinenverbauung einsparen. Das betrifft auch Osttirol, wie aus einem Informationsschreiben an alle Bürgermeister des Bezirks hervorging. FP-Ortschef Gerald Hauser hatte die Sparmaßnahmen scharf kritisiert, die TT berichtete. Vereinbarte Verbauungsmaßnahmen könnten nicht mehr in der prognostizierten Zeit fertig gestellt werden, zukünftige Projekte würden sich verzögern, heißt es weiter.
Eine Replik von höchster Stelle kam dazu am Dienstagabend: Umweltminister Nikolaus Berlakovich war nach Lienz gekommen, um über die Entwicklung des EU-Agrarbudgets zu referieren.
„Die Einsparungen sind nicht massiv“, stellt Berlakovich seinen Standpunkt klar. Er räumt ein, dass der Bund „leider Gottes“ kürzen müsse, aber: „Begonnene Projekte werden jedenfalls ausfinanziert. Und neue Projekte werden nach einer Prioritätenliste gereiht, in Absprache mit dem Land.“ Geld sei ja da, die Zahlungen würden nicht auf null gestellt. Man müsse nur etwas reduzieren. „Pro Jahr werden in Österreich 1500 Hochwasserschutzprojekte errichtet“, schildert der Minister. Doch hundertprozentige Sicherheit könne niemand garantieren, das habe sich bei der Unwetterkatastrophe in der Steiermark gezeigt. „St. Lorenzen ist eines der bestverbauten Gebiete überhaupt.“ Als Problem sieht Berlakovich, dass es noch viele Gebäude in der roten – also stark gefährdeten – Zone gebe.