Alkomat im Finanzamt Lienz: Belegschaft fühlt sich diffamiert

Lienz – Seit die Tiroler Tageszeitung am Montag über die Alkoholvortestgeräte in den Finanzämtern Kitzbühel und Lienz berichtete, laufen die...

Lienz –Seit die Tiroler Tageszeitung am Montag über die Alkoholvortestgeräte in den Finanzämtern Kitzbühel und Lienz berichtete, laufen die Telefone heiß – zumindest in der Osttiroler Bezirkshauptstadt. „Noch bevor der Vormittag um war, habe ich sieben Anrufe mit der anzüglichen Bemerkungen erhalten, ob ich denn schon ‚geblasen‘ hätte“, ärgert sich Karl Schlacher, einer der 34 Bediensteten. Wie berichtet, hat Finanzamtsvorstand Josef Zangerl für die beiden Ämter ein Alkoholtestgerät angeschafft, das abwechselnd in Kitzbühel und Lienz zum Einsatz kommt. Laut Zangerl „könne es vorkommen“, dass während der Dienstzeit Bier, Wein und Co. konsumiert werden.

Dass der Test aus rechtlichen Gründen freiwillig sein muss, mindert den Ärger Schlachers nicht. „Ich bestreite, dass in Lienz während der Arbeit Alkohol getrunken wird“, ereifert er sich. Auch seine Kollegen wären empört. Außerdem seien die Mitarbeiter im Voraus nicht darüber informiert worden. „Wir haben es in der Zeitung gelesen.“

Der Personalvertreter Josef Niedertscheider bestätigt: „Wir waren nie in diese Sache involviert.“ Mehr will er dazu nicht sagen. Angesprochen auf die Vorhaltung, dass die Betroffenen erst aus der Zeitung von den Alkoholtests erfuhren, sagt Niedertscheider nur: „Kein Kommentar.“ (co)