Atomstreit

Urananreicherung: Iran erhöht Anzahl der Zentrifugen

Ungeachtet aller diplomatischer Initiativen: Der Iran steigert weiter die Urananreicherungs-Kapazitäten.

Teheran – Einen Tag nach dem Ende der Atomgesprächen hat der Iran die Aufstockung der Zentrifugen zur Urananreicherung bekanntgegeben. Präsident Mahmoud Ahmadinejad zufolge würden derzeit in den in den Atomanlagen Natans und Fordo 11.000 Stück im Einsatz sein. Einem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde IAEO vom Mai zufolge lag die Zahl damals bei 10.000 Zentrifugen.

In Istanbul gingen indes die Beratungen zwischen der EU und dem Iran über das Teheraner Atomprogramm zu Ende, wie die Sprecher der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton ohne Angaben zu Details mitteilten.

Ashtons Stellvertreterin Helga Schmid und der Vizechef des Teheraner Atomprogramms, Ali Bagheri, hätten sich auf einen „Kontakt“ zwischen Ashton und dem iranischen Chefunterhändler Said Jalili geeinigt, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Isna.

Demnach wurde bei dem Treffen auf der Suche nach einer „gemeinsamen Basis“ ein Telefongespräch vorbereitet. Ein Datum dafür wurde aber nicht mitgeteilt.

Mehrere westliche Regierungen verdächtigen den Iran, unter dem Vorwand eines zivilen Atomprogramms heimlich an der Entwicklung einer Atombombe zu arbeiten. Teheran weist dies zurück. In Fordo und Natanz reichert der Iran Uran auf bis zu 20 Prozent an, um es als Brennstoff für seinen Forschungsreaktor in Teheran zu nutzen. Es wird befürchtet, dass der Iran dort später auch waffenfähiges Uran mit einem Anreicherungsgrad von 90 Prozent produzieren könnte.

Anfang Juli trat wegen des Atomstreits ein Ölembargo der EU in Kraft. Die USA verschärften wenig später ihre Sanktionen gegen mehr als 50 iranische Firmen und Institutionen.