Gewaltsame Ausschreitungen nach tödlichen Polizeischüssen
Die Polizei hatte in der Stadt Anaheim zwei Gangmitglieder erschossen, worauf es zu gewalttätigen Protesten kam. Bürgermeister Tom Tait kündigte ein rigoroses Vorgehen der Sicherheitskräfte an.
Los Angeles - Nach dem Tod von zwei mutmaßlichen Gangmitgliedern bei einem Polizeieinsatz ist es in der kalifornischen Stadt Anaheim nahe Los Angeles zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen. Nach 24 Festnahmen in der Nacht auf Mittwoch kündigte Bürgermeister Tom Tait ein rigoroses Vorgehen der Sicherheitskräfte an. „Vandalismus und andere Formen gewalttätiger Proteste werden in dieser Stadt nicht toleriert werden“, sagte Tait dem US-Nachrichtensender CNN.
Die mutmaßlichen Gangmitglieder Manuel Diaz und Joel Acevedo waren am Wochenende von Polizisten erschossen worden. Der 25 Jahre alte Diaz war unbewaffnet und wurde nach Polizeiangaben erschossen, weil die Beamten glaubten, er würde nach einer Waffe greifen. Seine Mutter sagte dagegen, die Polizisten hätten dem jungen Mann in den Rücken geschossen. Sie verklagt die Stadt Anaheim auf 50 Millionen Dollar (41 Millionen Euro). In der rund 50 Kilometer südlich von Los Angeles gelegenen 330.000-Einwohner-Stadt wurden heuer bereits fünf Menschen von Polizisten erschossen.
Nach dem Tod der beiden Männer am Wochenende war es in Anaheim jede Nacht zu gewaltsamen Protesten gekommen. In der Nacht auf Mittwoch warfen Demonstranten in einem vornehmlich von Latinos bewohnten Stadtteil Steine und Brandsätze auf die Polizei und zerstörten Schaufenster. Die Beamten gingen mit Gummigeschoßen gegen Hunderte Demonstranten vor.
Am Mittwoch war die Lage nach Angaben des städtischen Polizeichefs John Welter tagsüber ruhig. Bürgermeister Tait warnte vor neuen Ausschreitungen: „Wir erwarten keine Wiederholung der Situation von gestern Nacht, aber wenn es dazu kommen sollte, wird die Polizei vorgehen wie zuvor: schnell und angemessen.“ Ein Polizeisprecher sagte, die Beamten, die die beiden mutmaßlichen Gangmitglieder erschossen, hätten richtig gehandelt. (APA/AFP)