Romneys erste Auslandsreise von Rassismusvorwürfen überschattet
Am Donnerstag ist Mitt Romney zur ersten Station seiner sechstägigen Auslandsreise in Großbritannien eingetroffen. Für das größte Gesprächsthema in den USA sorgen derzeit aber unglückliche Äußerungen seines Beraters.
London/Washington - Der designierte Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner, Mitt Romney, ist zur ersten Station einer sechstägigen Auslandsreise in Großbritannien eingetroffen. Romney landete begleitet von seiner Frau Ann am Mittwoch in London, wo er am heutigen Donnerstag unter anderem mit dem konservativen Premierminister David Cameron zusammenkommen will. Außerdem sind Gespräche mit Oppositionsführer Ed Miliband und Ex-Premier Tony Blair (beide Labour) geplant. Am Freitag will Romney an der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in London teilnehmen, ehe er nach Israel und Polen weiterreist.
Der Auftakt der Auslandsreise des Präsidentschaftsaspiranten wurde von einem Streit um Äußerungen eines Beraters Romneys über das geteilte „angelsächsische Erbe“ Großbritanniens und der USA überschattet. Die britische Zeitung „Daily Telegraph“ zitierte den Berater mit den Worten, dass Präsident Barack Obama anders als Romney dieses Erbe nicht verstehe.
Obama-Chefberater: „Atemberaubend beleidigend“
Romneys Wahlkampfteam dementierte umgehend den Kommentar, der wegen Obamas afro-amerikanischer Herkunft von einigen Unterstützern des Präsidenten als unterschwelliger Rassismus aufgefasst wurde. Obamas Chefberater David Axelrod nannte die Äußerung „atemberaubend beleidigend“.
Mit der ersten Auslandsreise nach seinem Sieg bei den Vorwahlen der Republikaner will Romney sein außenpolitisches Profil schärfen. In den vergangenen Monaten war ihm wiederholt vorgeworfen worden, sich zu einseitig auf Fragen der Wirtschaftspolitik zu konzentrieren. Ende August soll Romney auf dem Republikaner-Parteitag offiziell zu Obamas Herausforderer gekürt werden. Die Präsidentschaftswahlen finden am 6. November statt. (APA/AFP)