Fügener für Verkehr im Tunnel
Rund 70 Prozent der anwesenden Fügener stimmten bei der Gemeindeversammlung für die Unterflurtrassen-Variante.
Von Angela Dähling
Fügen –Das Ergebnis fiel deutlich aus: Von den 199 abgegebenen Stimmen der Fügener Bürger machten 139 ihr Kreuz bei der Unterflurtrasse. 36 stimmten für die vom Land vorgeschlagene Verkehrslösung mit der Anbindung Hart über einen so genannten Begleitweg. 14 Stimmberechtigte kreuzten an, ihnen sei egal, welches Projekt umgesetzt werde, zehn Stimmen waren ungültig. Auch von den 18 abgegebenen Stimmen von Nicht-Fügenern (die z. B. ihr Geschäft in Fügen haben) sprachen sich zwölf für die Tunnelvariante aus. BM Walter Höllwarth sieht das als Auftrag, die Tunnelvariante weiterzuverfolgen und sie nun den Straßenplanern beim Land zu präsentieren.
Der Abstimmung war die Vorstellung beider Projekte durch Höllwarth vorausgegangen. Dieser hatte sich einst für die Landesvariante starkgemacht, bei der Hart über einen Begleitweg und einen höher gelegten Kreisverkehr in Fügen-Nord angebunden werden würde. Als der Widerstand aus der Bevölkerung (vor allem der betroffenen Grundbesitzer) dagegen zu groß wurde und durch die Mehrheit im Gemeinderat sämtliche dazu gefasste Beschlüsse wieder aufgehoben wurden, begann er nach einer Alternative zu suchen.
Als „bautechnisch auf jeden Fall machbar“ präsentierte Höllwarth nun eine 1,4 km lange Tunnelvariante, bei der der Verkehr unterirdisch und bis zu zwölf Meter tief östlich neben der bestehenden Zillertalstraße durch Fügen geschleust würde. Die bestehende Straße würde zur Gemeindestraße werden. Die Baukosten schätzt Höllwarth auf 50 Mio. Euro, die Landesvariante würde acht bis neun Mio. Euro kosten. „Die Kosten interessieren uns nicht“, betonte er und verwies auf Verkehrsspitzen mit über 27.000 Fahrzeugen täglich und ähnliche Projekte in Heiterwang und Brixen, die 32,5 Mio. bzw. 40 Mio. Euro kosteten. „Wir sind die leidgeplagteste Gemeinde des Zillertals in Sachen Verkehr.“ Bei der Diskussion machten einige Gewerbetreibende an der B169 gegen die Tunnelvariante mobil, da sie Umsatzeinbußen befürchten.