Wettskandal

Juve-Coach Conte muss sich vor Sportgericht verantworten

Auch der italienische Nationalspieler Bonucci muss vor das Sportgericht.

Rom – Der Wett- und Manipulationsskandal, der den italienischen Fußball seit Monaten erschüttert, sorgt wieder für einen Eklat. Der italienische Fußballverband (FIGC) hat am Donnerstag die Eröffnung eines Verfahrens gegen den Coach des italienischen Rekordmeisters Juventus Turin, Antonio Conte, beschlossen. Der 41-Jährige war vor rund drei Monaten von einem verhafteten Profi beschuldigt worden, 2011 noch als Siena-Trainer über Spielabsprachen informiert gewesen zu sein und seine Kenntnisse nicht gemeldet zu haben. Er wurde jedoch vom Verdacht des Sportbetrugs entlastet.

Auch Juve-Verteidiger Leonardo Bonucci muss sich vor dem Sportgericht des Verbands verantworten. Die Ermittlungen gegen den Nationalspieler hatten vor EM-Beginn für große Aufregung gesorgt. Bonucci war trotz den gegen ihn laufenden Ermittlungen jedoch nicht von der Nationalelf ausgeschlossen worden. Belastet wurde er von Bergamo-Spieler Andrea Masiello, der Spielabsprachen in der vergangenen Saison zugegeben hat, als er noch in Bari unter Vertrag gestanden hatte. Bonucci, Masiellos damaliger Teamkollege bei Bari, soll versucht haben, das Match Udinese-Bari (3:3) am 9. Mai 2010 manipuliert zu haben, behauptet der Verband. Sollte der Verdacht bewiesen werden, droht Bonucci eine dreijährige Sperre.

Vor Gericht müssen sich auch die Spieler Marco Di Vaio und Simone Pepe verantworten, weil sie dem Verband Absprachen nicht gemeldet hatten, von denen sie erfahren hatten. 13 Fußballclubs und 44 Personen müssen sich nach Angaben des Fußballverbands vor dem Sportgericht verantworten. (APA)