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Tiroler „Goldmord“: Tatverdacht gegen Polizisten erhärtet

Die Untersuchungshaft über den 51-Jährigen wurde verlängert. Der Polizist ist auch weiterhin nicht geständig.

Innsbruck – Im sogenannten Tiroler Goldmord - Mitte März war eine 49-jährige leitende Bankangestellte im Bezirk Schwaz tot in einem Auto gefunden worden, seit damals fehlen Goldbarren im Wert von 333.000 Euro - hat sich der Tatverdacht gegen einen Polizisten erhärtet. Der 51-Jährige war bereits fünf Tage nach der Tat ins Visier der Ermittler geraten und saß seit dem in der Innsbrucker Justizanstalt. Anfang der Woche wurde die Untersuchungshaft verlängert, berichtete „ORF Radio Tirol“ am Donnerstag.

„Man kann schon sagen, und das hat auch zuletzt das Gericht wieder beurteilt, dass der Tatverdacht nach wie vor dringend ist“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, Hansjörg Mayr. Besonders durch die Spurenauswertung habe sich dieser auch erhärtet. Insgesamt seien 126 Personen von den Ermittlern befragt worden. Sie hätten zudem Bankbelege, Navigationsgeräte, Computer, Handys, Emails und das Internetverhalten des Verdächtigen unter die Lupe genommen, hieß es in dem Radiobericht. Die nächste Haftprüfung soll am 23. August stattfinden.

Der Polizist zeigte sich weiterhin nicht zur Tat geständig. Auch von den Goldbarren fehlte nach wie vor jede Spur.

Die Leiche der Frau war am 16. März in einem auf einer Gemeindestraße in Wiesing abgestellten, weißen Fahrzeug sitzend entdeckt worden. Die 49-Jährige war an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung, ausgelöst durch einen im Wagen entzündeten sogenannten Notsignalgebers - einem pyrotechnischen Gegenstand - gestorben. Zum Zeitpunkt des Entfachens des Feuers war das Opfer noch am Leben gewesen, sie dürfte zuvor mit Chloroform betäubt worden sein.

Am 20. März wurde schließlich der 51-jährige Polizeibeamte, der in einem „Naheverhältnis“ zu dem Opfer gestanden sei, festgenommen. Als mögliches Motiv wurde „Bereicherung“ angenommen. Der Verdächtige sei 25 Jahre lang unauffällig im Polizeidienst tätig gewesen und habe unter anderem eine Spezialausbildung zum Entschärfen von Sprengmitteln absolviert. (APA)