Endspiel der Jubiläen steht unter gutem Stern

Mit einem Sieg bei der XXVIII. Austrian Bowl können die Swarco Raiders eine lange und verletzungsreiche Saison zu einem guten Ende bringen.

Von Ursula Pichler

Innsbruck –In kaum einer­ anderen Sportart haben Statistiken einen so hohen Stellen­wert wie im US-amerikanischem Football. Die Kommentatoren der NFL-Spiele (höchste Profiliga in den USA) überschlagen sich regelrecht, wenn sie und ihre­ Rechercheure wieder eine­ neu auslegbare Zahlenkombination ausgegraben haben und diese ans Publikum weiter­geben können. Für das morgige Finale der österreichischen Footballliga (AFL) braucht man nicht lange­ nach eindrucksvollen Zahlen zu graben. Die Swarco Raiders, der amtierende Meister aus Tirol, werden am Samstag in ihrem 20. Jubiläumsjahr ihr 200. Spiel bestreiten.

Nach einer langen, von Verletzungen und Verlusten geprägten Saison haben die Tiroler es in der Hand, sich versöhnlich in den wohl­verdienten Urlaub zu verabschieden.

Zuvor gilt es aber, ihrem härtesten Ligakonkurrenten auf fremdem Territorium eine schmerzliche Niederlage zuzufügen. Die Vienna Vikings mussten bereits am vergangenen Wochenende zusehen­, als die Calanda Broncos (SUI) den Eurobowl-Pokal in die Luft stemmten (14:27). Bei der XXVIII. Austrian Bowl, die von Innsbruck nach Wien verlegt worden ist, fiebern­ auch sie auf der Hohen­ Warte­ einem versöhnlichen Saison­ausklang entgegen. Im Endspiel um die Krone Öster­reichs treffen­ die beiden Teams bereits zum 30. Mal in einem Pflichtspiel (AFL und EFL) aufeinander. 20-mal gingen die Wiener bisher als Sieger vom Feld. In den diesjährigen AFL-Aufeinan­dertreffen konnten sich die Tiroler­ immer näher an einen­ Sieg herantasten. Am 10. Spieltag waren die Raiders trotz des verletzungsbedingten­ Ausfalls von Quarterback Kyle Callahan­ den Vikings ebenbürtig­ und verloren nur knapp mit 12:14. Dass der Final-Schauplatz nach Wien verlegt wurde, spornt die Raiders­ nur noch mehr an. Hier konnten sie auch in der vergangenen Saison den Titel fixieren, heuer gilt es diesen­ zu verteidigen. „Es wird ein sehr emotionales­ Spiel“, meinte Headcoach Shuan Fatah. „Wir haben heuer­ viel durchgemacht und im Halbfinale gezeigt, dass wir diesen Titel wirklich wollen. Das Spiel wird bis zur letzten Minute spannend bleiben.“

Mit dem Comeback des verletzten Quarterbacks Kyle­ Calla­han können die Tiroler­ das Spiel auf jeden Fall wieder in die Hand nehmen und müssen sich nicht auf statistische­ Wahrscheinlichkeiten­ verlassen. Zu guter Letzt noch ein Zahlenspiel: Es ist das siebte Mal, dass sich Vikings und Raiders im Finale gegenüberstehen. Die Statistik­ (3:3) bleibt aber nur noch bis morgen­ ausgeglichen.