Madonna erscheint in Wien

Madonna gastiert am Sonntag mit ihrer „MDNA-Show“ im Ernst-Happel-Stadion. Karten für die Audienz gibt‘s noch zur Genüge.

Innsbruck –Als Pop-Königin­ Madonna im September 2008 erstmals in Österreich residierte, war das Fanvolk aus dem Häuschen. Knapp 50.000 Anhänger der immer noch drahtigen Platten-Millionärin stürmten damals die Donauinsel – und wurden Zeugen eines Konzerts, das leider kein musikalischer Meilenstein war. Vielmehr nutzte Madonna die Bühne für ein exzessives Workout und für die Zurschaustellung ihrer muskulösen Nussknacker-Oberschenkel. Gesangstechnisch enttäuschte der Gig allerdings. Und das könnte ein Mitgrund dafür sein, dass es nach wie vor genügend Karten für die sonntägliche Wien-Audienz der nunmehr 53-Jährigen gibt. Theoretisch würden 50.000 Besucher ins Ernst-Happel-Stadion passen, die Veranstalter sprechen jedoch lediglich von 34.000 Tickets, die es unters Volk zu bringen gilt. Bis dato gingen aber nur knapp 28.000 Karten über den Tisch – und glaubt man den Gerüchten, dann werden die Eintrittskarten für die „MDNA-­Show“ mittlerweile sogar schon verschenkt. Die Queen of Pop scheint also ihre besten Zeiten hinter sich zu haben.

Zu klotzen versteht sie aber nach wie vor. 76 Trucks sind notwendig, um Madonnas­ Equipment anzukarren. Zwei Generatoren, die ein ganzes­ Dorf mit Strom beliefern könnten, kommen zum Einsatz, ein 400 Quadratmeter großes Cateringzelt wird aufgebaut. Auch die Zahl des „Hofstaats“ ist beeindruckend: Vor und hinter den Kulissen stehen mehr als 1500 Mitarbeiter im Dienste Madonnas, die angeblich heute in Wien ankommt und bis Mittwoch in Österreich verweilen will.

Hier will sie angeblich Kraft für das Konzert in Warschau tanken, das am 1. August über die Bühne gehen soll. Und dort schon jetzt für Unmut sorgt. Erinnert dieser Tag doch an den Warschauer Aufstand von 1944, weshalb Polens katholische Jugend nun Sturm läuft – und Madonna die „Entweihung heiliger Symbole“ ankreidet. Aber derlei Kritik bringt eine skandalerprobte Diva nicht aus der Ruhe. Sie ist Schlimmeres gewohnt. Zuletzt handelte sich Madonna etwa eine Klagsandrohung von Marine Le Pen ein – die Chefin der Front National hatte es nämlich nur begrenzt lustig gefunden, als sie bei einem Madonna-Konzert in Paris in einem Videoclip von einem Hakenkreuz geschmückt wurde. Am Donnerstag war Madonna erneut in Frankreichs Hauptstadt zu Gast und lobte die Toleranz und Offenheit der Franzosen – das Hakenkreuz-Video ließ sie dieses Mal in der Kiste. Stattdessen machte sie sich nach 45 Minuten aus dem Staub. Und wurde ausgebuht. Hoffentlich wird die Wien-Audienz­ länger. (fach)