Veranlagung sorgte für Debatten
Die Medizin-Uni Innsbruck schrieb 2011 einen Bilanzgewinn von 115.000 Euro. Debatten gab es über Widmungsveranlagungen.
Von Peter Nindler
Innsbruck –Die Finanzsorgen der Medizinischen Universität für 2012 konnten im Februar geklärt werden. Es drohte ein Minus von 5,5 Millionen Euro. Vor wenigen Tagen wurde jetzt der vom Universitätsrat abgesegnete Jahresabschluss für 2011 veröffentlicht. Und der weist einen Bilanzgewinn von 115.000 Euro aus. Aufgelöst wurden Investitionszuschüsse in Höhe von 1,6 Mio. Euro und Rückstellungen von 142.000 Euro.
Die Gesamtbezüge des Rektorats mit seinen fünf Mitgliedern erhöhten sich im Vorjahr von 612.327 Euro auf 624.815 Euro. Gespart hat der Universitätsrat (sieben Mitglieder). Seine Funktionsgebühr betrug 2011 144.999 (2010: 154.000 Euro), an Sitzungsgeldern wurden 23.500 Euro (20.000 Euro) ausbezahlt.
Für Diskussionen sorgten zuletzt jedoch Veranlagungen der Med-Uni. Denn rund 40 Millionen Euro aus einbehaltenen Mitteln für den Klinischen Mehraufwand wurden als Widmungseinlagen bei Immobilien-Leasingunternehmen getätigt. „Aufgrund des vom Rektorat abgesegneten Veranlagungskonzeptes, welches von einem externen Experten mit seinen Risikokriterien und dem implementierten Risikomanagement empfohlen wurde, waren Veranlagungen bei den jeweils zu 100 Prozent im Eigentum der großen österreichischen Banken stehenden Immobilien-Leasinggesellschaften genehmigt und wurden ertragreich eingesetzt“, verlautete gestern das Rektorat. Durch diese Vorgangsweise ersparte sich die Uni die Kapitalertragssteuer.
Weil dieses steuerliche Schlupfloch mit 1. April geschlossen wurde, zog sich die Uni von dieser Veranlagungsform zurück. Weil sie keinen Sinn mehr macht. Unstimmigkeiten mit dem Universitätsrat werden vom Rektorat verneint. „Dem Universitätsrat wurde ein entsprechender Bericht vorgelegt, welcher die Strategie, die effektiven Veranlagungen und die Zinsvorteile ebenso beinhaltet hat wie die steuerliche Änderung ab 1. April“, erklärt das Rektorat.
Seit Jahresbeginn soll es jedoch Differenzen über die Veranlagungen geben. Eine in Höhe von 20 Millionen Euro wurde im Februar aufgelöst, Ende August läuft die letzte derartige Veranlagung aus. Finanzielle Nachteile sind der Uni nicht entstanden.
Dass nicht alles zwischen Unirat und Rektorat so reibungslos ablief, zeigt eine Entscheidung des Unirats in seiner Juli-Sitzung. „Der Universitätsrat nimmt die von der Vizerektorin für Finanzen Gabriele Döller vorgelegten Entwürfe, Berichtspflichten zur Veranlagung und strategische Vorgaben für Veranlagungen der Fristigkeitskategorie kurz- bis mittelfristig zustimmend zur Kenntnis“, wurde beschlossen.