Zillertaler Schützen mit der Polizeieskorte nach London
Die Schützenkompanie Ried/Kaltenbach nahm einiges in Kauf, um gestern das Austria House Tirol im Herzen Londons zu eröffnen.
Von Florian Madl
London –Erst wenige Stunden vor der Abreise der Schützenkompanie Ried/Kaltenbach stand fest: Das Projekt London wird über die Bühne gehen. Während ein Teil der 64-köpfigen Abordnung mit dem Flugzeug anreiste, nahm der andere eine 20-stündige Busfahrt in Kauf, um zur Eröffnungsfeier des Österreich-Hauses am Rande der Tower Bridge zu gelangen. Was die Mannschaft von Hauptmann Herbert Empl dazu benötigte, lässt einen wahren Behördenmarathon erahnen: Ein europäischer Waffenpass war ebenso vonnöten wie ein Begleitschreiben des Botschafters und die offizielle Einladung des Internationalen Olympischen Komitees. Den Offiziellen war das in Zeiten von Terrorgefahr zu wenig, eine Polizeieskorte geleitete die Abordnung von der Grenze weg bis nach London.
Unübliches erlebten Stunden vor der abendlichen Eröffnung auch die Besucher eines nahen Parks vor dem Austria House. Die Oberperfer Tanzlmusig um Paul Heis spielte sich zwischen den Sonnenanbetern warm, ÖOC-Präsident Karl Stoss forderte beim „Tiroler Holzhackermarsch“ gar eine junge Dame zum Tanz auf. Alles im Sinne der (Tirol-)Werbung – und um Aufsehen musste man an jenem stark frequentierten Ort Londons, den täglich 25.000 Leute passieren, nicht erst kämpfen.
Auf edles Parkett – genauer gesagt Teppich – begab man sich wenig später. Tiroler Tourismusschüler servierten den 300 geladenen Gästen des Austria House Tirol geräucherte Lachsforelle, Pfifferlinggulasch, gegartes Ochsenfilet und Tiroler Knödeltris. Die Oberperfer und die Zillertaler entschädigte das für so manche Entbehrung der Anreise ...