Very British - Teil 7

„Love it or hate it“: „Marmite“ spaltet britische Geschmäcker

Die englische Küche ist nicht für ihre „Klasse“ bekannt - auch im Fall von „Marmite“.

London – Entweder liebt man es, oder man hasst es: Die Macher des wohl umstrittensten Brotaufstrichs des Vereinigten Königreichs gehen lieber gleich mit dem Kopf durch die Wand. Anstatt ihre Paste mit dem Namen „Marmite“ als wohlschmeckend zu verkaufen, geben sie sicherheitshalber lieber zu, dass das nicht Jedermanns Geschmack ist. Ihr Werbeslogan lautet „Love it or hate it“. Die Würzpaste schmeckt stark nach Hefe. Auch erinnert das Aroma des vegetarischen Aufstrichs an Fleisch.

Erfunden wurde „Marmite“ um 1900 in Großbritannien. Es wurde schnell zum Verkaufsschlager. Vor allem dort wird es bis heute gegessen. Dabei ist allerdings Vorsicht angebracht. Weil «Marmite» derart stark schmeckt, wird es meist hauchdünn auf Toast geschmiert. Traditionell gehört darunter Butter und darauf Scheibenkäse. Auch zum Würzen von Suppen und Braten wird es benutzt. Extreme Liebhaber mischen die Paste mit heißem Wasser und trinken sie als Suppe.

„Marmite“ besteht vor allem aus Hefeextrakt und enthält viel Vitamin B. Weil es damit die Gesundheit fördern sollte, wurde es im Ersten und Zweiten Weltkrieg den Soldaten mitgegeben. Die australische Variante des Hefe-Aufstrichs heißt „Vegemite“. Auch auf der anderen Seite der Welt spaltet das Hefegemisch die Geschmäcker. (dpa)