Bayern

Krokodil im bayerischen Badesee war harmlose Bartagame

Die kleine Echse lief einem Schwandorfer vor den Roller. Der Mann fing die Echse ein. Nun wird sie in einer Reptilienauffangstation versorgt.

Schwandorf – Es war kein Krokodil und auch kein Biber: Nach Wochen ist das Rätsel um das Phantom-Krokodil „Klausi“ im bayerischen Badesee endgültig gelöst. Es war eine harmlose Bartagame, die die Bewohner von Schwandorf in Atem hielt. Woher die Echse gekommen ist, bleibt aber noch mysteriös.

Wie die Polizei in Schwandorf mitteilte, brachte ein 67-jähriger Einheimischer das Tier zur Polizei. Er war mit seinem Motorroller am Klausensee entlanggefahren, als er das etwa 45 Zentimeter große leguanartige Reptil entdeckte. Kurzerhand fing er die Echse ein, packte sie in einen Sack und lieferte sie in der örtlichen Inspektion ab.

Bartagame eindeutig identifiziert

Ein Experte identifizierte das Tier als eine ungefährliche Bartagame, die vor allem in Australien verbreitet sind. Es wurde in eine Reptilienauffangstation gebracht. Die Polizei legte einem der Zeugen ein Foto von dem Reptil vor. „Er konnte es zweifelsfrei als das Tier identifizieren, das ihm vor rund drei Wochen am mittleren Klausensee begegnet war“, gab die Polizei bekannt.

Vor etwa drei Wochen war an dem bayerischen Badesee Krokodil-Alarm ausgelöst worden. Zwei Zeugen wollten ein Reptil im Wasser gesehen haben - etwa einen Meter lang und mit einem langen Schwanz. Die Behörden nahmen die Aussagen ernst: Es wurde ein Badeverbot verhängt. Mit Booten machte sich ein Großaufgebot der Polizei auf die Jagd nach dem Phantom - sogar in der Nacht. Von dem Krokodil fanden sie aber keine Spur.

Schließlich sollte „Klausi“, wie das Reptil genannt wurde, in die Fotofalle tappen: Rund um den See wurden Wildkameras aufgestellt. Aber außer einem Biber ließ sich kein Tier ablichten. Das Badeverbot wurde wieder aufgehoben.

Durch einen Zufall wurde das Mysterium um das Krokodil im See nun endgültig gelöst. „Es bleibt abschließend festzuhalten, dass von dem kleinen Schuppenkriechtier zu keiner Zeit eine Gefahr ausgegangen ist und der Badebetrieb zu Recht wieder frei gegeben werden konnte“, heißt es in der Pressemitteilung der Polizei. Und so können die Schwandorfer jetzt wieder unbeschwert ins Wasser springen. (tt.com, dpa)