Hoteldeals im Ötztal sollen geprüft werden
Das Firmenkonstrukt, das russischen Investoren drei Hotelkäufe ermöglichte, könnte erneut unter die Lupe genommen werden.
Von Max Strozzi
Innsbruck, Sölden –Der Kauf dreier Viersternehotels in Sölden und Obergurgl (siehe Artikel links) durch russische Investoren über die Sölder Zwischengesellschaft „100 % Fun Hotel“ könnte noch ein Nachspiel haben. Behörden dürften den Kauf prüfen. „Sollte sich herausstellen, dass die ‚100 % Fun Hotel GmbH‘ in beherrschender Hand von Nicht-EU- und Nicht-EWR-Bürgern ist, könnte das womöglich ein Fall für das Ausländer-Grundverkehrsgesetz werden“, teilt Richard Bartl, stv. Grundverkehrsreferent des Landes Tirol, auf Anfrage der TT mit. Für einen „beherrschenden Einfluss“ reicht laut Bartl ein Einfluss von mehr als 50 % aus. Und Nicht-EU-Bürger können Immobilien in Tirol nur bei Nachweis eines öffentlichen Interesses erwerben. Konkrete Rechtsmittel gegen den Kauf habe allerdings nur die BH Imst als Grundverkehrsbehörde, betont Bartl. Der zuständige stv. Bezirkshauptmann von Imst, Andreas Nagele, war gestern für die TT nicht erreichbar.
Im Fall der „100 % Fun Hotel GmbH“ handelt es sich um eine Tochter der spanischen „Cien por Cien Fun SA“, hinter der russische Investoren stehen. Die Frage dürfte laut Bartl nun sein, wie die Grundverkehrsbehörde in Imst die Firmenkonstruktion in Spanien einschätzt. Dass der russische Autozar Mikhail Bakhtiarov auch persönlich an zwei Hotels mit jeweils 0,2 % beteiligt ist, dürfte laut Bartl allerdings „weniger das Problem sein“.