Olympische Fackel zieht den Endspurt an - Bach trägt das Feuer
Die Fackel mit dem olympischen Feuer ist nach einer fast 70 Tage langen Reise durch Großbritannien auf die Zielgerade eingebogen. Die ist gepflastert mit Sehenswürdigkeiten: Downing Street, Trafalgar Square und Buckingham Palast.
London - Nach fast 70 Tagen Marathon durch Großbritannien hat das olympische Feuer einen fulminanten Endspurt angezogen: Am Donnerstag kam die Fackel unter dem frenetischen Jubel Hunderttausender Fans an den berühmtesten Ecken Londons vorbei: Trafalgar Square, Downing Street und als Höhepunkt der Besuch am Buckingham Palast. Prinz William mit Ehefrau Kate im sportlichen Dress sowie Williams Bruder Harry begrüßten die Fackel mit Applaus. Zuvor war bereits der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki Moon, als Fackelträger an den Start gegangen.
Am Freitag wird das Feuer von den letzten der insgesamt 8000 Läufer ins Olympiastadion im East End gebracht, wo es bei der Eröffnungsfeier feierlich entzündet wird. Hunderttausende säumten die Straßen Londons, als die Fackelläufer sich ihren Weg durch die Stadt bahnten. Ein Stückchen durfte das olympische Feuer sogar auf einem der berühmten Londoner Doppeldecker-Busse mitfahren. Insgesamt waren in den vergangenen mehr als zwei Monaten bis zu 15 Millionen Fans zum Fackellauf durch 1000 Orte Großbritanniens gekommen.
Am Donnerstag zählte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Thomas Bach, zu den prominentesten Läufern. «Das ist ein bewegendes und überragendes Erlebnis gewesen. Es ist nur vergleichbar mit einer Siegerehrung», sagte der Fecht-Olympiasieger, der als Läufer mit der Nummer 161 im Londoner Stadtteil Westminster an den Start gegangen war. Es war bereits sein vierter Auftritt bei seinem olympischen Fackellauf. Er hatte das Feuer von der marokkanischen Ex-Leichtathletin Nawal El Moutawakel übernommen, die 1984 in Los Angeles als erste muslimische Frau olympisches Gold gewonnen hatte.
Premierminister David Cameron begrüßte das Feuer gemeinsam mit seiner Frau Samantha an seinem Amtssitz Downing Street 10. Der Regierungschef wagte es nicht, die Fackel anzufassen. «Politikern ist es nicht erlaubt, sie zu berühren, das olympische Feuer gehört den Athleten und dem Volk», sagte er. Am Morgen war es für die Fackel zunächst auf einem der farbenfrohen Londoner Kanalboote losgegangen. Es folgte ein Besuch am «Globe» an der Themse, einem originalgetreuen Nachbau eines Theaters aus den Zeiten William Shakespeares. (dpa)