Jeder dritte Wähler der Republikaner hält Obama für Muslim
Vertreter der muslimischen Gemeinden kritisieren die „Panikmache“ konservativer Kreise gegenüber dem Islam.
Washington – Jeder dritte Wähler der US-Republikaner hält Präsident Barack Obama für einen Muslim. Dies ergab eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage des Pew Research Centers. Der Anteil der konservativen US-Wähler, die Obamas wiederholten Bekenntnissen zum Christentum keinen Glauben schenkten, sei seit einer Umfrage aus dem Jahr 2010 damit konstant, berichtete der Pew-Forscher Greg Smith. Seit dem Jahr 2008 habe sie sich jedoch verdoppelt.
Der Verdacht, Obama, der mit mittlerem Namen Hussein heißt, sei muslimischen Glaubens, wird seit Jahren von konservativen Aktivisten vor allem in Blogs und Radiosendungen verbreitet. Vertreter der muslimischen Gemeinden in den USA sehen dies als Hinweis auf eine hohe Abneigung konservativer Kreise gegenüber dem Islam. Die neue Studie zeige, dass in den USA viel „Panikmache und Polarisierung“ betrieben werde, sagte ein Vertreter eines Muslimverbands.
Obama, dessen kenianischer Großvater Muslim war, hatte sich insbesondere zu Beginn seiner Amtszeit um eine Annäherung der USA an die islamischen Länder bemüht. In einer viel beachteten Rede in der ägyptischen Hauptstadt Kairo bot der US-Präsident im Juni 2009 der muslimischen Welt einen Neubeginn an. (APA/AFP)