Hoffen auf Erlaubnis der EU
Nur mit Zustimmung der EU-Kommission sind in Osttirol wieder Förderungen bis 30 Prozent erlaubt. Die braucht der TVB dringend für geplante Millionenprojekte.
Von Catharina Oblasser
Lienz –Wenn im September eine hochrangige Osttiroler Delegation Brüssel einen Besuch abstattet, geht es um viel Geld. So wie schon bisher, soll der Bezirk Lienz auch in der kommenden Periode von 2013 bis 2018 als Sonderfördergebiet gelten. Denn damit sind große finanzielle Vorteile mit Förderungen bis zu 30 Prozent verbunden. Bisher profitierte etwa das neue Hotel am Golfplatz Lavant von einem verlorenen Zuschuss von 22 Prozent, wie LA Andreas Köll (ÖVP) erklärt. Er stellte gemeinsam mit TVB-Obmann Franz Theurl und Aufsichtsratspräsident Werner Frömel den touristischen Investitionsplan für die kommenden sechs Jahre vor.
Der ist zwar nicht so umfangreich wie bisher, aber dennoch millionenschwer. Mittelfristig sollen in der Region Lienz 40,5 Mio. Euro und im Hochpustertal 39 Millionen fließen. Das Defereggental schließt sich mit 6,5 Millionen an, die Nationalparkregion mit 25 Millionen.
Priorität haben, wie die TT berichtete, der Speicherteich Zettersfeld, das Goldriedbad in Matrei und die Thermennutzung im Defereggen. Auch die Sechserkabinenbahn Obertilliach und ein Sillianer Freizeitzentrum, allerdings ohne Hallenbad, stehen auf der Liste. Ebenfalls Vorrang haben das Hallenbad Lienz und die Erneuerung der Landebahn am Flugplatz Nikolsdorf. Dabei ist allerdings eine große Geldspritze des Landes Bedingung, auch ein Gutachten zur Tragfähigkeit des Pistenunterbaus ist noch ausständig.
Bei der Finanzierung will sich der TVB in den nächsten drei Jahren mit 7,85 Millionen Euro bei sechs Projekten einbringen. Entweder durch neue anstelle von ausgelaufenen Darlehen oder durch höhere Ortstaxen. „Eine unverhältnismäßige Neuverschuldung lehne ich strikt ab“, stellt Obmann Theurl klar. Beim Speicherteich will der TVB die Stadt Lienz als Mitbesitzerin der Bergbahnen finanziell in die Pflicht nehmen.
Eine weitere Rolle unter den Geldgebern spielt die Osttiroler Investment GmbH (OIG) Sie speist sich aus Mauteinnahmen der Felbertauernstraße AG. Laut Köll sind Beteiligungen der OIG beim Speicherteich, beim Lienzer Bad oder bei der Kabinenbahn in Obertilliach möglich.