Auf Biegen und Brechen
Die Raiders kennen vor dem heutigen AFL-Finale in Wien (20.30) keinen Schmerz.
Von Ursula Pichler
Innsbruck –Eine lange Saison hinterlässt Spuren. In jeder Sportart. So auch bei den Footballern der Swarco Raiders. Die Tiroler sind vor dem heutigen Endspiel gegen die Vienna Vikings (ab 20.30 auf der Hohen Warte in Wien) aber guter Dinge. „Immerhin haben wir unser Etappenziel, das Finale, schon erreicht“, meint Head-Coach Shuan Fatah erleichtert. Trotzdem wurde auch bei der letzten Trainingseinheit am Donnerstagabend klar, dass diese Saison viel Substanz gekostet hat. Trainer und Organisatoren fiebern der finalen Begegnung genauso entgegen wie die Spieler, denen die vielen Spiele schmerzlich in den Knochen stecken. Eine Vollkörperkontakt-Sportart ist eben kein Honigschlecken. Das hat in dieser Saison vor allem Quarterback Kyle Callahan zu spüren bekommen. Nach einer Schulterluxation feierte der US-Amerikaner aber beim Halbfinal-Sieg über die Graz Giants ein gelungenes Comeback. Auch beim heutigen Finale will das Denkerhirn wieder am Spielfeld stehen und für den letzten Showdown noch einmal fest die Zähne zusammenbeißen.
Auch die restliche Mannschaft hat sich für das Finale nochmal so einiges vorgenommen. Nachdem das Endspiel nicht wie geplant in Innsbruck, sondern in Wien über die Bühne geht, fühlten sich die Tiroler um ihr Endspiel betrogen. „Aber mittlerweile ist es schon in Ordnung. Im letzten Jahr haben wir auch den Pokal in Wien geholt. Es wäre eine große Genugtuung, wenn uns das noch einmal gelingt“, meint Florian Grein verschmitzt. Für den Tiroler Runningback wird es heute sein letzter Einsatz im Raiders-Dress sein. „Danach werden wir das Zepter an die Jungen übergeben.“
Zuvor gilt es aber in der XXVIII. Austrian Bowl, noch einmal alles daran zu setzen, den Titel zu verteidigen. Dabei werden Schmerzen und Wehwehchen hintangestellt. Im Finale um die Meisterschaft wird auf Biegen und Brechen gekämpft, erst danach werden die Wunden versorgt.