Sex-Video von Freundin herumgezeigt
Innsbruck – Wegen des Vergehens der pornografischen Darstellung Minderjähriger musste sich gestern am Landesgericht ein 20-Jähriger verantwo...
Innsbruck –Wegen des Vergehens der pornografischen Darstellung Minderjähriger musste sich gestern am Landesgericht ein 20-Jähriger verantworten. Der junge Tiroler hatte als 17-Jähriger mit dem Einverständnis seiner einst 16-jährigen Freundin ein Video angefertigt, das beide beim Geschlechtsverkehr zeigt. Letztes Jahr zeigte er dieses jedoch laut Anklage an mehreren Orten – natürlich ohne Einverständnis der Ex-Partnerin – herum. Dafür ergingen beim Prozess, bei dem die Öffentlichkeit ausgeschlossen war, zur Hälfte bedingte 720 Euro Geldstrafe. Das Gericht begründete dies mit der Unbescholtenheit, Jugend und Gutgläubigkeit des Burschen.
Verteidiger Mathias Kapferer zur TT: „Für meinen Mandanten war das eine reine jugendliche Prahlerei. Ihm war nicht bewusst, dass dies strafrechtlich relevant sein könnte. Da heißt es aufpassen, wenn in solchen Videos Jugendliche involviert sind!“
Gegen sechs Monate bedingte Haft und 1440 Euro Geldstrafe berief gestern jedoch sofort eine 27-Jährige. Sie war der Verleumdung von gleich vier jungen Männern angeklagt. Diese hätten sie letzten August bei einer lauen Sommernacht am Inn vergewaltigt. Damals sei sie mit dem Versprechen, sie heimzufahren, an die Promenade gelockt worden und später gegen ihren Willen zum Geschlechtsverkehr gezwungen worden. Alle Aussagen und Beweisergebnisse widersprachen der Version aber.
Vor allem aber ein sichergestelltes Bahnhofsvideo, das die Frau nach dem Vorfall mit einem der Männer Arm in Arm gehend zeigt. „Das spricht Bände! So verhält sich niemand, der gerade vergewaltigt worden ist“, bemerkte die Richterin. (fell)