Architektur

Staatsoper soll zehn Mio. sparen

Franz Welser-Möst verrät strenge Sparpläne von Finanzministerin Fekter.

Wien –Von massiven Einsparungswünschen an die Wiener Staatsoper berichtet Generalmusikdirektor Franz Welser-Möst in einem Sommerinterview mit dem ATV-Kulturmagazin „Highlights“, das an diesem Sonntag (19 Uhr) ausgestrahlt wird. „Wir sollen, wenn möglich – was nicht machbar ist – zehn Millionen einsparen“, habe ihm seine Urlaubsnachbarin am Attersee, Finanzministerin Maria Fekter (V), mitgeteilt, sagt Welser-Möst.

„Wie wir das schaffen sollen, wird uns nicht erklärt, denn die Wiener Staatsoper ist ein sehr effizient geführtes Haus, schon aus früheren Zeiten aus der Ära Holender“, so der Generalmusikdirektor weiter. „Im internationalen Vergleich haben wir das höchste Einspielergebnis. Die bayerische Staatsoper ist 10 Millionen hinter uns, die Berliner Staatsoper ist 20 Millionen hinter uns. Wir haben eine Auslastung von fast 99 Prozent. Wir haben keine Möglichkeit mehr, die Einnahmen zu erweitern und wir sind da wirklich absolut spitze. Irgendwie kommt es mir so vor, als würde Leistung bestraft werden.“

Kultur habe in Österreich nicht mehr den Stellenwert von früher, beklagt Welser-Möst im Interview: „Salzburger Festspiele, Wiener Philharmoniker, Wiener Staatsoper, das sind Institutionen, mit denen wir weltweit führend sind. Wo sind wir das sonst, in irgendwelchen Nischen vielleicht. Diese Kulturinstitutionen sind unser Aushängeschild. Das sollte man nicht für selbstverständlich nehmen. An die Spitze zu kommen, ist schwer. Da oben zu bleiben, ist wesentlich schwieriger und braucht wahnsinnig viel Innovation und Investition.“

Derzeit erhält die Staatsoper 56,4 Mio. Euro Basisabgeltung des Bundes. Eine in den vergangenen Jahren durchgeführte Evaluierung der Bundestheater hatte für die Staatsoper ein „Optimierungspotenzial“ von 6,7 Mio. Euro bis zum Ende der Saison 2014/15 erhoben. Ein vom Aufsichtsrat genehmigter Maßnahmenkatalog soll dafür schrittweise umgesetzt werden. (APA)