Minimundus-Familienticket nun auch für Regenbogenfamilien
Dass einem lesbischen Paar mit zwei Kindern das günstige Familienticket verweigert wurde, hatte vergangene Woche nicht nur in Kärnten hohe Wellen geschlagen.
Klagenfurt – Das Klagenfurter Ausflugsziel „Minimundus - Die kleine Welt am Wörthersee“ ändert seine Familienticket-Politik. Nach einem Gespräch mit Homosexuellen-Initiativen wurde festhalten, dass „die bisherigen, einschränkenden Formulierungen „Vater, Mutter, eigene Kinder“ für dieses Jahr nicht mehr angewendet werden“, hieß es am Freitag in einer Aussendung.
Das Familienticket gilt nun für Familien, Lebensgemeinschaften oder Alleinerziehende und deren Kinder und Pflegekinder bis 15 Jahre sowie für Großeltern mit ihren Enkelkindern. Anlass dafür war die österreichweite Medienberichterstattung über ein lesbisches Paar, das in einer eingetragenen Partnerschaft lebt, und dessen beide Kinder, denen im Minimundus das Familienticket verweigert worden war.
Minimundus-Geschäftsführer Hannes Guggenberger hatte das Vorgehen der Kassen-Mitarbeiterin damals mit einer fehlenden steuerrechtlichen Möglichkeit, gleichgeschlechtlichen Paaren eine Familienkarte zu verkaufen, gerechtfertigt – von diesen fehlenden Möglichkeiten wusste man beim Finanzamt allerdings nichts.
Gegenüber der Kleinen Zeitung hatte sich Guggenberger Tags darauf über den Vorfall zerknirscht gezeigt und sich bei dem Paar entschuldigt: „Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich für keine Art von Diskriminierung zu haben bin.“ Er sei am besagten Tag nicht da gewesen und die Kassiererin habe sich an das geltende Tarifsystem gehalten, sagte der Geschäftsführer demnach und lud die beiden Frauen und ihre Kinder ein, der Tourismusattraktion einen neuerlichen Besuch abzustatten. (tt.com/APA)