Kühbauer bremst seine Euro-Fighter
Mit dem 5:1-Erfolg gegen Schalgiris Vilnius hat sich die Admira für das morgige Gastspiel im Tivoli eingeschossen. Beim FC Wacker ist man vor den brandgefährlichen Kontern der Niederösterreicher gewarnt.
Von Wolfgang Müller
Innsbruck –Wenn die Admira nach der Meisterschafts-Auftaktpleite gegen Ried eine Moralspritze benötigte, so wurde diese auf internationalem Parkett verabreicht. Das Heim-Comeback von Admira Wacker im Fußball-Europacup hätte nicht besser verlaufen können. Die Niederösterreicher zogen mit einem 5:1-Kantersieg über Schalgiris Vilnius in die dritte Runde der Europa-League-Qualifikation ein und zeigten dabei eine Leistung, die selbst das ansonsten eher zurückhaltende Publikum in der Südstadt zu Begeisterungsstürmen hinriss. Das erste Heimspiel in einem internationalen Bewerb seit 18 Jahren bescherte der Admira zugleich den höchsten Europacup-Sieg der Clubgeschichte. Dennoch war Trainer Dietmar Kühbauer bemüht, vor dem morgigen Gastspiel keine überbordende Euphorie aufkommen zu lassen. „Ich weiß genau, wo wir stehen – das habe ich nach dem 0:2 am Sonntag gegen Ried gewusst, und das weiß ich auch nach dem 5:1 gegen Schalgiris. Wir müssen am Boden bleiben.“
Schütze des dritten Tores war Issiaka Ouedraogo, der zum Liga-Auftakt noch auf der Ersatzbank hatte schmoren müssen. „Da hat er nicht gespielt, weil er im Training zu viele Chancen vergeben hat. Aber gegen Schalgiris hat er seine Chance eindrucksvoll genützt“, meinte Kühbauer und betonte gleichzeitig, er habe „vier sehr starke Stürmer“ zur Verfügung. Auch für die Position links in der Viererkette hat der Coach spätestens seit dem abgebrühten Auftritt des 19-jährigen Thomas Weber gegen Schalgiris eine zusätzliche Option. „Er ist kalt wie ein Fisch und pfeift sich nichts“, sagte Kühbauer über den Teenager.
Ob Admiras klarer Sieg in der Europa-League-Qualifikation am Donnerstag nun mehr Segen als Fluch für die Saison-Heimpremiere des FC Wacker ist, wird sich weisen. „Fakt ist, dass sie ein Spiel in den Beinen haben. Fakt ist aber auch, dass nach einer Stunde alles erledigt war und die Admira somit nicht voll gefordert wurde. Fakt bleibt somit, dass es letztlich an uns liegen wird, die Heimpremiere erfolgreich zu gestalten“, meinte Wacker-Coach Walter Kogler, dem bei den Niederösterreichern vor allem eines imponierte: „Das extrem schnelle Umschalten in den Angriff. Alle Tore fielen so, das beherrschen sie am besten in Österreich.“