Gesellschaft

Fast 90 Tote bei Überschwemmungen in Nordkorea

Nach verheerenden Regenfällen und einem Taifun hat sich die Opferzahl in Nordkorea drastisch erhöht. 88 Menschen kamen ums Leben. 134 Menschen wurden veröetzt.

Seoul – Bei schweren Unwettern in Nordkorea sind nach offiziellen Angaben mindestens 88 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 134 weitere wurden seit Mitte vergangener Woche infolge der verheerenden Regenfälle und eines Taifuns verletzt, wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Samstag meldete. Rund 63.000 Menschen verloren demnach ihr Obdach.

Die neue Opferzahl bedeutet einen dramatischen Anstieg: Am Mittwoch hatte KCNA noch von acht Toten gesprochen. Die meisten Menschen starben demnach in zwei Bezirken der Provinz Süd-Pyongan im Zentrum des stalinistisch geführten Landes. Tausende Wohnhäuser, rund 300 öffentliche Gebäude und 60 Fabriken sowie zahlreiche Straßen seien zerstört oder beschädigt worden, hieß es weiter. Mehr als 30.000 Hektar Ackerland wurden demnach vernichtet - ein harter Schlag für das isolierte Nordkorea, dessen Bevölkerung immer wieder unter Nahrungsmittelkrisen leidet.

Nachdem im Sommer noch Dürre geherrscht hatte, droht Nordkorea, das seit den 90er-Jahren auf Lebensmittellieferungen aus dem Ausland angewiesen ist, nun erneut eine Ernährungskrise. Nach einem Besuch in dem 24-Millionen-Einwohner-Land hatten UNO-Organisationen im November gewarnt, dass rund drei Millionen Menschen 2012 auf Lebensmittelhilfen angewiesen sein würden. Mitte der 1990er-Jahre starben Hunderttausende Nordkoreaner infolge einer Hungersnot. (APA/AFP)