Kämpfe mit Kurden-Rebellen in der Türkei - etwa 30 Tote
Kurdische Rebellen griffen Soldaten und Polizisten an. Die Gefechte in der Provinz Sirnak nahe der Grenze zu Syrien dauern an.
Diyabakir - Bei dem Angriff kurdischer Rebellen auf einen Sicherheitskomplex im Südosten der Türkei und anschließenden Gefechten sind nach amtlichen Angaben neun Soldaten und Polizisten sowie etwa 20 Angreifer getötet worden. Der Gouverneur der an der Grenze zum Irak gelegenen Provinz Sirnak, Vahdettin Özkan, teilte am Montag mit, zudem seien acht Sicherheitskräfte verletzt worden. Die Rebellen griffen demnach am späten Sonntagabend den Sicherheitskomplex in der Ortschaft Beytüssebap mit Maschinengewehren und Raketenwerfern an. Soldaten und Polizisten erwiderten das Feuer. In örtlichen Berichten hieß es, bei den Rebellen habe es sich um Kämpfer der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) gehandelt.
Die Kämpfe zwischen der türkischen Armee und der PKK in der Nähe der Grenze zu Syrien und dem Irak haben in den vergangenen Monaten zugenommen. Einige türkische Regierungsvertreter sehen einen Zusammenhang mit dem Bürgerkrieg in Syrien. So werfen sie dem dortigen Präsidenten Assad und kurdischen Gruppen in Syrien vor, die PKK direkt zu unterstützen. Assad erklärte, er habe der von der Türkei, der Europäischen Union und den USA als terroristische Organisation eingestuften Gruppe keine Erlaubnis gegeben, von syrischem Territorium aus zu agieren.
Der syrische Präsident versucht seit eineinhalb Jahren einen Aufstand gegen seine Herrschaft niederzuschlagen. Der einstige Partner Türkei ist inzwischen von ihm abgerückt. Die PKK kämpft seit fast drei Jahrzehnten für einen eigenen Kurden-Staat. Dabei kamen bisher mehr als 40.000 Menschen um. Allein seit Juni vergangenen Jahres waren es nach Einschätzungen der Denkfabrik Crisis Group 800 Todesopfer, darunter 85 Zivilisten. (APA/Reuters)