Hunderte Injektionsnadeln achtlos im Plastikmüll entsorgt

Lienz – Einen makabren Fund machte das Personal im Lienzer Abfallsammelzentrum: Beim Vorsortieren des Mülls aus den Plastikcontainern stieße...

Lienz –Einen makabren Fund machte das Personal im Lienzer Abfallsammelzentrum: Beim Vorsortieren des Mülls aus den Plastikcontainern stießen die Mitarbeiter auf zwei gelbe Boxen mit brisantem Inhalt. „In einer Box fanden sich gebrauchte Injektionsnadeln, schätzungsweise fast an die tausend Stück. Und in der anderen waren sogar leere Infusionsfläschchen“, sagt Gerhard Lusser vom Abfallwirtschaftsverband Osttirol. Für die Angestellten, die den Verpackungsmüll vor dem Recyclen händisch vorsortieren, hätte das böse enden können. „Eine der Boxen ist aufgeplatzt, weil wir aus Platzgründen die Abfälle stark zusammenpressen. Ein Mitarbeiter hätte sich verletzen können. Und bei gebrauchten Spritzen gibt es auch ein hohes Infektionsrisiko“, so der Abfallberater. Deshalb würde medizinischer Abfall aus Krankenhäusern oder Arztpraxen immer speziell entsorgt und verbrannt.

In welche der zahlreichen gelben Tonnen der gefährliche Müll eingeworfen wurde, lässt sich im Nachhinein nicht mehr eruieren. „In Lienz gibt es sehr viele Sammelinseln“, sagt Lusser. „Ich unterstelle auch keine böse Absicht. Vielleicht war das Reinigungspersonal schlecht informiert und warf die Spritzen deshalb in den Plastikcontainer.“

Dem Verursacher droht nicht nur eine Geldstrafe, er hätte im Falle einer Verletzung auch haften müssen. (co)