Hochkar-Insolvenz - Land NÖ und Schröcksnadel erhielten Zuschlag
Kaufpreis 3,2 Mio. Euro - Bohuslav: Nun Zukunftskonzept für Skigebiet umsetzen.
St. Pölten - Im Bieterverfahren nach der Insolvenz der Liftanlagen am Hochkar (Bezirk Scheibbs) haben das Land Niederösterreich und die Schröcksnadel-Gruppe den Zuschlag erhalten: Bei der Gläubigerausschusssitzung der insolventen Hochkar Sport GmbH & Co KG am Montag wurde das gemeinsame Angebot angenommen, teilte Wirtschafts- und Tourismuslandesrätin Petra Bohuslav (V) mit. Der vereinbarte Kaufpreis beträgt 3,2 Mio. Euro.
Damit seien die Voraussetzungen geschaffen, dass das gemeinsame „Zukunftskonzept Hochkar“ umgesetzt werden kann, freute sich Bohuslav: „Eine Zerschlagung des Betriebes hätte die Region massiv geschwächt. Jetzt geht es darum, das Hochkar weiterhin als attraktives Sommer- und Winterangebot zu positionieren.“
Markus Schröcksnadel, Geschäftsführer der Vereinigten Bergbahnen Gesellschaft m.b.H., meinte laut der Aussendung: „Es ist gut, dass die Entscheidung noch rechtzeitig vor der Wintersaison gefallen ist. Wir werden jetzt verstärkt auf die touristischen Partner in der Region zugehen und Gespräche zum Neubeginn führen.“ Die Details zur gemeinsamen Fortführung in der Hochkar Bergbahnen GmbH sollen bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in St. Pölten vorgestellt werden.
Durch einen Pachtvertrag hatte die landeseigene NÖ Bergbahnen-Beteiligungsgesellschaft (BBG) bereits den Sommerbetrieb der Lifte sichergestellt. Das Konkursverfahren über das Vermögen der Hochkar Sport-GmbH & Co KG und deren unbeschränkt haftender Gesellschafterin Hochkar Sport GmbH, beide mit Sitz in Göstling a.d. Ybbs/NÖ, war Mitte Juni eröffnet worden. Der KSV1870 und der Gläubigerschutzverband Creditreform bezifferten den Schuldenstand damals - laut Schuldnerangaben - mit 9,8 Mio. Euro und die Aktiva mit 2,2 Mio. Euro. Als Ursache für die Insolvenz wurden die geringe Infrastruktur im Umfeld des Skigebietes, der Rückgang im Übernachtungsbereich und der generelle Rückgang des Wintertourismus in Österreich angeführt.
In der Folge stellte die landeseigene NÖ Bergbahnen-Beteiligungsgesellschaft (BBG) durch einen Pachtvertrag den Sommerbetrieb der Lifte sicher. Bereits im Vorjahr hatte die BBG die Liftbetreiber der Skigebiete St. Corona (96,4 Prozent), Annaberg und Mönichkirchen (je zur Gänze) übernommen. (APA)