Parkplatzsuche ärgert Bahnkunden
Selbst für Einheimische ist das Auffinden des Park&Ride-Platzes am Bahnhof in Kufstein nicht leicht. Die ÖBB orten hier ebenfalls Verbesserungspotenzial und werden den Bahnhof ab dem Jahr 2013 umbauen.
Von Michael Mader
Kufstein –Will man in der Festungsstadt auf dem dortigen Park&Ride-Platz parken, sucht man vor und neben dem Bahnhof vergeblich. Der liegt nämlich hinter dem Gebäude und hinter den Gleisen und kann nur umständlich über den Stadtteil Zell erreicht werden. Immer wieder ärgern sich Bahnkunden über diesen Umstand, vor allem wenn sie auch noch schwere Koffer die Treppen zum dortigen Steg hochschleppen müssen, um überhaupt ins Bahnhofsgebäude zu kommen.
Erst vor Kurzem wurde auch einem Kufsteiner bewusst, dass der Platz gar nicht so leicht zu finden ist, wie er ursprünglich meinte. „Zwei Personen in einem Pkw mit Wiener Kennzeichen haben mich bei den Stadtwerken gefragt, wo es die Möglichkeit gibt, den Pkw in direkter Nähe des Bahnhofs zu parken, da sie mit den ÖBB weiterfahren wollen. Kein Problem für mich, so dachte ich zumindest. Ich fahre voraus und zeige den Gästen den Weg“, schildert er der Tiroler Tageszeitung.
Vom Stadtwerkegebäude am Fischergries durch den Eppensteiner Durchgang über die Innbrücke am Bahnhof vorbei, Münchner Straße und nach der Unterführung links einbiegen zum ehemaligen Frachtenbahnhof. Das ging aber nicht, weil da die Zufahrt auf das ÖBB-Gelände gesperrt ist. Also zurück mit den Wienern im Schlepptau zur Münchner Straße, bis diese in die Straße Richtung Kiefersfelden mündet. Dann links abbiegen und Richtung Kreisverkehr Thiersee fahren und weiter auf der B 171 Schubert-Straße, bis man kurz vor der Innbrücke links in die Raiffeisenstraße einbiegt. „Stolz habe ich dann den Gästen aus Wien die Park&Ride-Möglichkeit gezeigt, damit diese den kurzen Weg zum Bahnhof über die Fußgängerbrücke benützen können“, bemängelt der Kufsteiner nicht nur die extrem umständliche Fahrt, sondern auch die nahezu fehlende Beschilderung.
René Zumtobel, Pressesprecher der ÖBB, gibt zu, dass die Beschilderung nicht optimal ist. Am Bahnhof Kufstein sei aber sowieso ein großer Umbau geplant. „Das Bahnhofsgebäude soll redimensioniert werden, da es in dieser Größenordnung nicht mehr erforderlich ist. Im frei werdenden Bereich soll es 2013 die Umsetzung eines modernen Vorplatzes inklusive Busumkehrplatz geben.“ Gespräche mit dem Verkehrsverbund und der Stadtgemeinde seien bereits im Laufen. Ziel sei es, den öffentlichen Verkehr weiter zu attraktivieren und noch kundenfreundlicher zu machen.
Als erste Verbesserung wird noch heuer der bautechnische Teil für den Personenlift am Zellersteg umgesetzt. Der neue Personenlift wird dann im Frühjahr 2013 eingebaut – er wird breiter, heller und für die Kunden nicht mehr so versteckt wie bislang sein. Auch die Park&Ride-Situation soll in den nächsten Jahren weiter verbessert werden: Derzeit gibt es einen provisorischen Parkplatz mit einer Kapazität für ca. 120 Pkw. Nach der Vorplatzgestaltung wäre im Bereich des Zellersteges auch eine moderne Park&Ride-Anlage etwa als Parkdeck denkbar. Dazu müssen auch die Finanzierung und Details noch abgeklärt werden. „Natürlich wird dann auch die Beschilderung modernisiert, um den Kunden die Wege vom und zum Parken sowie zu den Kundenbahnsteigen einfacher und sicherer zu weisen“, sagt Zumtobel. Aktuell sei der Bahnhof Kufstein nach Innsbruck und Wörgl mit rund 6500 Ein- und Aussteigern am Tag der am drittstärksten frequentierte Bahnhof in Tirol.