Innenpolitik

Gesamtschule – Spindelegger sieht VP-Linie nicht aufgeweicht

ÖVP-Obmann Michael Spindelegger sieht im jüngsten Vorstoß des Tiroler VP-Chefs Günter Platter für eine Gesamtschul-“Modellregion“ keine Aufweichung der ÖVP-Linie in Bildungsfragen.

Wien – Geht es nach Vizekanzler Michael Spindelegger, ist am Gymnasium nicht zu rütteln: „Ich bleibe dabei, die Neue Mittelschule kommt, das Gymnasium bleibt“, sagte er am Dienstag vor dem Ministerrat. Eine Aufweichung der ÖVP-Linie in Bildungsfragen kann Spindelegger dennoch nicht erkennen.

Platter und Bildungslandesrätin Beate Palfrader hatten sich am Montag für eine gemeinsame Schule für Zehn- bis 14-Jährige mit innerer Differenzierung eingesetzt.

Er habe mit Platter schon über dessen Pläne geredet und nun gelte es, den Pilotversuch inhaltlich detailliert festzulegen, sagte Spindelegger. Der VP-Obmann möchte gemeinsam mit seinen Tiroler Kollegen „genau abstimmen, was man erproben will“. Erste Gespräche darüber habe er mit Platter bereits geführt. Dem Chef der Volkspartei schwebt offenbar eine Art Begabtenförderung vor, denn er meinte, die Kernfrage sei: „Was heißt differenziert.“ Man müsse akzeptieren, „dass Kinder unterschiedlich begabt sind“, diese Tatsache könne man auch nicht bis zum 14. Lebensjahr völlig ignorieren.

SPÖ-Unterrichtsministerin Claudia Schmied verspürte indes „große Freude“ angesichts Platters Ankündigung.

Sie hat bereits mit Platter gesprochen und sieht die ÖVP eine „weitere Etappe“ in Bildungsfragen zurücklegen. Sie werde nun gemeinsam mit der Tiroler Politik ein Modell ausarbeiten, kündigte sie an.

(tt.com/APA)