Präferenz für Küniglberg
Wien – Für ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz ist in Sachen ORF-Standort die letzte Klappe offenbar noch nicht gefallen. Laut Austria Pre...
Wien –Für ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz ist in Sachen ORF-Standort die letzte Klappe offenbar noch nicht gefallen. Laut Austria Presse Agentur spricht sich Wrabetz in seinem Antrag, der am Montagnacht per Post an die Mitglieder des Finanzausschusses im ORF-Stiftungsrat versendet wurde, zwar für eine konsolidierte Variante am Küniglberg aus. Sollte aber das detaillierte Raum- und Funktionsprogramm ergeben, dass diese Variante aus ökonomischen oder bautechnischen Gründen nicht realisierbar ist, sei zu prüfen, ob ein Neubau oder die weitere auch teilweise Nutzung des Funkhauses bessere Realisierungsmöglichkeiten bieten.
Es bleiben also sämtliche Varianten in Form von Exit-Szenarien offen. Unabhängig von der Standortentscheidung wird derzeit die Standsicherheitssanierung des Hauptgebäudes des ORF-Zentrums angegangen, die voraussichtlich bis Herbst 2014 dauern soll. Wrabetz betonte in seinem Schreiben sinngemäß, dass durch diese Sanierung auch dann kein Geld verloren gehe, wenn man währenddessen zu der Erkenntnis kommt, dass ein Zusammenzug der ORF-Standorte am Küniglberg nicht realisierbar ist. Das Gebäude am Küniglberg sei in jeder Phase der Sanierung für eine Nachnutzung adaptierbar.
Dem Antrag zu entnehmen sind auch die Eckpunkte für die Projektorganisation und den weiteren Zeitplan. Dieser sieht vor, dass bis Ende 2013 ein Raum- und Funktionskonzept für den Küniglberg erstellt und auf dessen Basis ein Ideen- und Architektenwettbewerb durchgeführt wird. Federführend verantwortlich dafür ist der deutsche Bauingenieur Bert Müller, der auch den Neubau des RTL-Sendezentrums in Köln geplant hatte.
Der ORF-Stiftungsrat hatte in seiner Sitzung Ende Juni festgesetzt, dass der ORF weiterhin an den Standorten Küniglberg und Argentinierstraße beheimatet sein soll, sollte Wrabetz in der Plenarsitzung am 13. September keinen anderslautenden Antrag einbringen. Das Gremium wollte damit einen Schlussstrich unter die mittlerweile mehrere Jahre andauernde Standortdebatte ziehen. Im Frühjahr hatte sich Wrabetz ursprünglich für einen Neubau des ORF-Zentrums in St. Marx ausgesprochen, dafür im Stiftungsrat aber keine Mehrheit gesehen. Widerstand gegen einen Neubau kam vor allem vonseiten der ÖVP, während die Stadt Wien und Bürgermeister Michael Häupl (S) dem Vernehmen nach auf einen Umzug von Hietzing nach Wien-Landstraße drängen. (APA)