Zu Besuch in fremden Stuben
Der Tag des Denkmals am 30. September steht heuer im Zeichen von „Geschichte(n) im Denkmal“. Südtirol konzentriert sich bereits am 16. September auf das 19. Jahrhundert.
Innsbruck –Könnten alte Gemäuer Geschichten erzählen, ließen sich damit wohl ganze Bände füllen. Am 30. September erweisen sich einmal mehr Denkmalspfleger, Restauratoren, aber auch Bewohnerinnen und Bewohner als Bewahrer der „Geschichte(n) im Denkmal“ und geben diese an die Öffentlichkeit weiter. Da wird etwa in jene Zeit zurückgeblickt, als das Haller Damenstift zum Stadtspital umfunktioniert oder als vor 100 Jahren die Mittenwaldbahn eröffnet wurde. Da wie dort bietet sich am Tag des Denkmals die äußerst seltene Gelegenheit zur Besichtigung: In der Bundesbahndirektion in Innsbruck sind Blicke auf die laufende Restaurierung des großen Sitzungssaales zu erhaschen, das Haller Damenstift öffnet zum 100-Jahr-Jubiläum ausnahmsweise seine Klostertüren. Aber auch die wechselvolle Geschichte des sonst nicht öffentlich zugänglichen Hauses Arbesgasse 13 in Hall wird am Tag des Denkmals in Führungen erläutert.
In Tirol gewähren am Tag des Denkmals ingesamt 15 Objekte Einlass und bieten zum Teil auch Rahmenprogramme an, etwa die noch original eingerichtete Hammerschmiede in Vils, in der es Schauschmiedevorführungen gibt. Nicht weniger vielversprechend klingen die Führungen durch das barocke Kitzbühel auf den Spuren der Maler- und Bildhauerfamilie Faistenberger oder die Rundgänge durch Obertilliach: Das Osttiroler Dorf gehört zu den wenigen Tiroler Dörfern mit heute noch intaktem Orts- und Landschaftsbild.
Wie sich das kulturelle Erbe mit dem Leben von heute verträgt, dürfte im spätmittelalterlichen Moarhof in Telfes sichtbar werden, in dem die Ergebnisse der behutsamen Restaurierung der letzten Jahre hergezeigt werden. Ebenso wie in Schloss Aschach in Volders, das im vergangenen Jahr restauriert worden ist.
Der Tag des Denkmals wird europaweit im September begangen, in Südtirol lädt die Abteilung für Denkmalpflege bereits am 16. September zu einer Zeitreise, nämlich ins 19. Jahrhundert. Unter dem Titel „Romantik, Restauration und Historismus“ soll ein Blick auf die „Innovationen in Architektur, Malerei und Skulptur der Zeit“ geworfen werden, wie es in der Ankündigung heißt. (jel)