Österreichs Team nimmt Anlauf auf seine achte WM-Teilnahme
Zuletzt war die ÖFB-Elf von der Qualifikation für eine Weltmeisterschaft weit entfernt.
Wien - Mit dem Spiel gegen Deutschland am Dienstag (20.30 Uhr/live ORF eins) im ausverkauften Wiener Happel-Stadion nimmt die österreichische Nationalmannschaft Anlauf auf die achte Teilnahme an einer Fußball-Weltmeisterschaft. Am 12. Oktober geht es auswärts und vier Tage später daheim gegen Kasachstan, ehe die WM-Qualifikation im Frühjahr 2013 fortgesetzt wird.
Österreichs Gegner in Gruppe C heißen Deutschland, Schweden, Irland, Kasachstan und Färöer. Der Pool-Sieger hat das Ticket für Brasilien 2014 sicher, der schlechteste Zweite der insgesamt neun Gruppen scheidet aus, die restlichen acht Zweiten ermitteln in Hin- und Rückspiel im November 2013 die weiteren 4 der insgesamt 13 europäischen WM-Teilnehmer.
In der vergangenen WM-Ausscheidung war die ÖFB-Auswahl chancenlos, mit Respektabstand zu Serbien und Frankreich blieb nur Rang drei. Im Rennen um einen Platz bei der WM 2006 hatte man gegen England und Polen das Nachsehen. Vor der Endrunde 2002 schafften es Andreas Herzog und Co. immerhin ins Play-off der Gruppen-Zweiten, wo dann aber gegen den späteren Turnier-Dritten Türkei (0:1/h, 0:5/a) Endstation war.
Zum bisher letzten Mal gelang 1998 der Vorstoß in den Kreis der besten Nationalteams der Welt, als die ÖFB-Auswahl den Pool mit Schweden, Schottland, Lettland, Estland und Weißrussland gewann. Noch vier Jahre zuvor war man meilenweit von einer Reise in die USA entfernt, für die Österreicher blieb in der Quali-Gruppe nur Rang vier hinter Schweden, Bulgarien und Frankreich.
In der Kampagne für die WM 1990 reichte ein zweiter Platz hinter der Sowjetunion zur Teilnahme, im Rennen um das Ticket für die WM 1986 scheiterten die Österreicher an ihren Quali-Gruppengegnern Ungarn und Niederlande.
Davor hatte die „Cordoba“-Generation rund um Hans Krankl und Herbert Prohaska zweimal in Folge die Qualifikation für die Endrunde geschafft. Für die WM 1982 gelang dies mit einem zweiten Pool-Platz hinter Deutschland, vier Jahre zuvor als Gruppensieger, womit eine 20-jährige Durststrecke beendet worden war.
Denn 1974 zogen die Österreicher im Entscheidungsspiel gegen Schweden in Gelsenkirchen (1:2) nur unglücklich den Kürzeren, in der Ausscheidung für 1970 und 1966 war die ÖFB-Truppe hingegen chancenlos. Auf eine Teilnahme an der Qualifikation für die WM 1962 in Chile wurde überhaupt verzichtet, weil sich der Verband damals einen Südamerika-Trip nicht leisten konnte. Ebenfalls aus finanziellen Gründen war schon von einer Mitwirkung an der Quali für die Weltmeisterschaften 1930 (Uruguay) und 1950 (Brasilien) abgesehen worden.
Souverän sicherten sich die Österreicher einen Platz im Starterfeld der WM 1958, vier Jahre zuvor genügte ein klarer Play-off-Sieg gegen Portugal (9:1/h, 0:0/a), um wenig später bei der Endrunde Rang drei einzufahren. Für einen Platz bei der WM 1934 mussten Matthias Sindelar und Co. nur Bulgarien vor eigenem Publikum 6:1 besiegen. Beim Turnier vier Jahre später wäre Österreich nach einem 2:1 über Lettland ebenfalls dabei gewesen, der Anschluss an Deutschland machte jedoch eine Teilnahme unmöglich. (APA)