Blondinen auf dem Laufsteg in Ebbs

Das Haflingerjahr steuert auf den Höhepunkt zu: Am 29. September findet am Fohlenhof in Ebbs die Stutfohlenauktion des Haflinger-Pferdezuchtverbands Tirol statt. 150 Fohlen suchen einen Käufer.

Von Michael Mader

Ebbs –Hektische Betriebsamkeit herrscht zurzeit am Fohlenhof in Ebbs: Die Vorbereitungen für einen der Höhepunkte im Haflingerjahr laufen auf Hochtouren – die Stutfohlenauktion des Haflinger-Pferdezuchtverbands Tirol steht vor der Türe.

Der neue Gestütsleiter Rober Mair war zusammen mit drei Mitgliedern des Zuchtausschusses und einem Tierarzt im Verbandsgebiet unterwegs, um die Fohlen in Blutlinien und Klassen einzuteilen und deren Unverwechselbarkeit mit einem Mikrochip zu gewährleisten. Hannes Neuner, Hannes Bramböck und Romed Posch haben die rund 350 Fohlen auf der ca. 2200 Kilometer langen Reise, die auch in Teile Salzburgs, Vorarlbergs und natürlich Osttirols führte, genau unter die Lupe genommen.

Dabei geht es im „Pferdejahr“ Schlag auf Schlag: Vom 1. März bis Ende Juni werden die Stuten gedeckt, nach elf Monaten Tragezeit kommen dann ab dem 1. Februar die ersten Fohlen zur Welt. Nach fünf bis sechs Monaten bei ihrer Mutter werden die Tiere dann bereits für die Auktion vorbereitet.

„Die Vorbeurteilung durch die Kommission ist auch ein Service für den Käufer. Ab nächster Woche werden die Daten über die neuen Fohlen nämlich im Versteigerungskatalog auf unserer Homepage herunterladbar sein“, erklärt Mair. Schon eine Woche vor der Versteigerung tingeln zahlreiche Interessenten im Verbandsgebiet herum und schauen sich ins Auge gefasste Fohlen in natura bei deren Besitzern an. „Selbst aus Amerika reisen immer wieder Züchter an“, weiß Mair, der als Pferdewirt und Bereiter bereits von 1985 bis 2006 am Fohlenhof in Ebbs tätig war.

Ungefähr 150 der 350 begutachteten Haflinger werden schließlich am 29. September ab ca. 10.30 Uhr bei der großen Stutfohlenauktion in der Arena am Fohlenhof in Ebbs präsentiert. Der Haflinger-Pferdezuchtverband selbst wird nur ein paar Fohlen zur Auktion schicken. Aus Kostengründen ist der Gesamthaflingerbestand des Verbands von 110 auf ca. 70 Stück reduziert worden.

Erst bei der Auktion wird sich für die rund 850 Verbandsmitglieder herausstellen, ob ihre Zucht auch den gewünschten Erfolg gebracht hat. Mindestens 750 Euro werden für ein Klasse-2a-Fohlen bezahlt – notfalls vom Verband selbst. Der Durchschnittspreis bei der Versteigerung bewegt sich allerdings bei 2500 Euro. Für Aufregung sorgte vor Jahren der Verkauf des bislang teuersten Fohlens um mehr als 50.000 Euro.