Letzte Klappe für Skicross gefallen
Das nächtliche Spektakel am Oberndorfer Penzing wird kommendes Jahr nicht mehr stattfinden. Grund dafür sind der Termin im Jänner sowie die fehlende Finanzierung für den Ski-Event.
Von Verena Hofer
Oberndorf, St. Johann –Weite Sprünge der Fahrer, riskante Überholmanöver auf Skiern und spektakuläre Bilder im Fernsehen – das war der Skicross in Oberndorf. Nach zehn Jahren wurde ein Schlussstrich beim nächtlichen Ski-Event gesetzt. Dass die Durchführung der Weltcupbewerbe seit Längerem auf wackeligen Beinen stand, war bekannt – die Tiroler Tageszeitung berichtete. Jetzt konnte endgültig keine Einigung mehr erzielt werden. Fest steht, dass die Bewerbe in Österreich abgehalten werden. Der Ort ist noch unklar.
Noch vor drei Wochen hieß es auf Anfrage bei TVB-Geschäftsführer Gernot Riedel, dass der Grundtenor sei, die Veranstaltung in der Region zu halten. Gespräche über die Finanzierung und Organisation waren im Gange. Auch ein neuer Termin wurde genannt. Dienstag, der 8. Jänner, war vorgesehen. Damit soll die Veranstaltung nicht in der Hauptsaison abgehalten werden. Dies hatte Bürgermeister Hans Schweigkofler kritisiert, da die Betten in Oberndorf zu diesem Zeitpunkt sowieso ausgebucht seien.
Differenzen gab es bereits im Februar wegen der Finanzierung. Schweigkofler und der damalige TVB-Geschäftsführer und OK-Chef Martin Weigl lagen im Clinch. Im März sollte eine Lösung erzielt werden. „Die Gemeinde wäre weiterhin zu den 28.000 Euro an Förderungen gestanden, jedoch ist das Ski-Event teurer geworden“, stellt der Ortschef klar. Kritisiert wird auch der ÖSV. „Wir haben um ein Gespräch angesucht, jedoch hat der Termin vier Monate auf sich warten lassen“, erklärt Schweigkofler. Durch den Wechsel beim TVB, Weigl ist nicht mehr Geschäftsführer, zog sich die Entscheidung weiter in die Länge.
Gestern kam nun die Bestätigung vom TVB Kitzbüheler Alpen St. Johann in Form einer Aussendung: „Unter Einbeziehung aller vor Ort relevanten Finanzierungs- und Organisationspartner wie die Bürgermeister aus Oberndorf und St. Johann, dem TVB, dem OK-Team des Skiclubs Oberndorf sowie dem bisherigen OK-Chef sind alle genannten Organisationen und Personen zur Erkenntnis und dem Beschluss gekommen, dass eine Durchführung im Jänner 2013 aufgrund geänderter Rahmenbedingungen, damit verbundener Entscheidungsdauer und der daraus resultierenden Kurzfristigkeit weder organisatorisch sowie finanziell umsetzbar oder sinnvoll ist.“
Insgesamt belaufen sich die Kosten für den Ski-Event auf „jenseits von 200.000 Euro“, sagt Riedel. Aufgrund des Abgangs von Weigl gibt es auch keinen OK-Chef mehr. „Die Auslagerung bedeutet einen finanziellen Mehraufwand“, argumentiert Riedel. Nun soll der kommende Winter als Verschnaufpause genutzt werden, um über Entwicklungen nachdenken zu können. In der Aussendung wird hingewiesen, „dass dies eine kollektive Entscheidung aller Organisationspartner ist“ und Gesprächsbereitschaft für die Zukunft besteht.